Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

Abbildung: Courtesy Galerie Thomas Zander Köln/Marvin Hoshino/© Film Documents LLC
Abbildung: Courtesy Galerie Thomas Zander Köln/Marvin Hoshino/© Film Documents LLC
In Wien zu sehen: Fotografien von Helen Levitt

Eröffnungen der Woche: Tipps für Berlin, Essen, Halle, Leipzig, London, Mainz, Mannheim, Münster, Paris, Weimar und Wien

Wohnen der Zukunft in Berlin
Wie wollen wir wohnen? Die Veranstaltung "Housing the Human" beschäftigt sich mit dieser Frage und lädt dafür junge Architekten, Designer und Künstler ein, ihre Ansätze zu präsentieren. Mit dabei sind Vorschläge, wie Wohnraum mit neuen Famileinkonstellationen genutzt werden kann, wie leerstehende Gebäude in Wohnraum verwandelt werden und wie sich die digitale und physische Sphäre im Wohnraum treffen. Mit einer Installation und Diskussionen beschäftigt sich die Plattform "Housing the Human" mit sozialen, ästhetischen und planerischen Fragen.
"Housing the Human", Haus der Kulturen der Welt, Kick-Off im Rahmen des Forecast-Festivals, 13. Oktober

Beatriz González in Berlin
Manets "Frühstück im Grünen" entdeckte die 1938 in Kolumbien geborene Künstlerin Beatriz González in Form eines sonnengebleichten Zeitschriftencovers. „Das war es, was von der veränderlichen Natur zu uns kam, nach der die Impressionisten so strebten“, stellte González fest, die in den 50ern eine von kunsthistorischen Motiven und lokalen Stilen Kolumbiens geprägte Kunst etablierte. In der Soloausstellung des Berliner KW Institute stehen Fragen des Kulturtransfers zwischen Lateinamerika und Europa im Mittelpunkt, außerdem wird der Fokus auf das politische Werk der Malerin und Bildhauerin gelegt.
"Beatriz González: Retrospective 1965-2017", KW Institute, Berlin, 13.Oktober bis 16. Dezember

Performance und Film in Berlin
Vor 200 Jahren raubte Alexander von Humboldt die Statue einer mexikanischen Gottheit und brachte sie nach Berlin. Sie wurde Teil der ethnografischen Sammlung. Das Kollektiv K.A.U. & Wdowik reiste in diesem Jahr mit einer Nachbildung des Kunstwerks nach Mexiko, um der Geschichte nachzugehen. In den Sophiensaelen präsentieren sie mit "Return of a Goddess" eine Choreografie und eine filmische Reisereportage.
"Return of a Goddess", Sophiensaele, Aufführungen am 12., 13., 14. und 15 Oktober

Albert Renger-Patzsch in Essen
Zum Auslaufen des Steinkohlebergbaus Ende Dezember widmet das Ruhr Museum dem Ruhrgebietsfotografen Albert Renger-Patzsch (1897-1966) eine große Ausstellung. Rund 300 Schwarz-Weiß-Bilder aus dem industriellen Herzen Deutschlands werden zu sehen sein. Renger-Patzsch stehe "am Anfang der Ruhrgebietsfotografie", sagte Museumsdirektor Heinrich Theodor Grütter. Die Aufnahmen, die vom Ende der 1920er-Jahre bis in die 1960er hinein entstanden, seien "stilbildend" gewesen. Renger-Patzsch gilt als Pionier der Neuen Sachlichkeit. Im Zentrum der Ausstellung steht das größte freie Foto-Projekt des Künstlers, die "Ruhrgebietslandschaften". Von 1929 bis 1944 lebte er mit seiner Familie in Essen. Zu sehen sind die für das Revier typischen Übergänge zwischen Zechen, rauchenden Schornsteinen, Schrebergärten, Landstraßen und Hinterhöfen. Ein Teil der Fotografien war in den vergangenen Jahren bereits in der Münchner Pinakothek der Moderne zu sehen. Für die Ausstellung auf dem Gelände der Zeche Zollverein wurden nach Angaben von Kuratorin Stefanie Grebe weitere Bilder ergänzt. Zusätzlich werden rund 200 Fotos ausgestellt, die die gesamte Bandbreite der Arbeit des Fotografen zeigen. (dpa)
"Albert Renger-Patzsch. Die Ruhrgebietsfotografien", Ruhr Museum, 8. Oktober bis 3. Februar 2019

Gustav Klimt in Halle
Malerei und Zeichnungen von Gustav Klimt (1862-1918) zeigt das Landeskunstmuseum Halle in seiner neuen Sonderausstellung. Klimt gilt als herausragender Vertreter des Wiener Jugendstils. Anlass für die Ausstellung in Halle ist sein 100. Todestag. Die Schau wird an diesem Samstag eröffnet und dauert bis zum 6. Januar. Sie ist das größte Ausstellungsvorhaben des Museums im Jahr 2018, wie Kulturminister Rainer Robra (CDU) am Donnerstag sagte. Gezeigt werden zehn Gemälde und 60 Zeichnungen von 30 öffentlichen und privaten Leihgebern aus sieben Nationen. Das Landeskunstmuseum selbst hat das Ölgemälde Porträt Marie Henneberg (1901/1902) in seiner Sammlung. Es ist eines von insgesamt vier Klimt-Werken, die sich in Deutschland befinden. Die größten Bestände gibt es in New York und Wien. (dpa)
"gustav klimt", Kunstmuseum Moritzburg, Halle/Saale, 14. Oktober bis 6. Januar 2019

Alexander von Humboldt und sein Erbe in Köln
Eines der ältesten Fotobücher ist von Samstag an bis zum 27. Januar im Museum Ludwig in Köln zu sehen. Es wurde 1844 von dem Erfinder der Fotografie auf Papier, William Henry Fox Talbot, angefertigt und dem deutschen Naturforscher Alexander von Humboldt (1769-1859) gewidmet. Humboldt, dessen 250. Geburtstag nächstes Jahr gefeiert wird, wurde am Ende seines langen Lebens zu einem wichtigen Förderer und Pionier der Fotografie. "Es ist eine der freuendsten und bewunderungswürdigsten Entdeckungen unserer Zeit", schwärmte er 1839. Talbots Buch mit 22 der frühesten Fotografien ist heute von unschätzbarem Wert. Dazu zeigt das Museum Ludwig ein zweites Fotoalbum mit 47 Aufnahmen aus Südamerika, das Humboldt 1858, im Jahr vor seinem Tod, geschenkt bekam. Darin finden sich einige der frühesten Aufnahmen aus Mexiko, Venezuela und Kuba. Humboldt sah in diesem Album einen Riesenbaum, den er 60 Jahre zuvor während seiner großen Südamerika-Expeditionen selbst besucht hatte: "Seht", rief er bei dieser Gelegenheit, "was ich jetzt bin, und er, der herrliche Baum ist noch, was er vor 60 Jahren war, als ich vor ihm stand: Keiner seiner großen Äste ist verdorrt, er grünt wie vordem." (dpa)
"Alexander von Humboldt: Fotografie und sein Erbe", Museum Ludwig, Köln, 13. Oktober bis 27. Januar 2019

Gonzalez-Foerster in Leipzig
Ihre Kunst ist eine Zeitmaschine. Dominique Gonzalez-Foerster baut Environments, die unser Raum- und Zeitgefühl verwirren. Die Bühnen der 1965 in Straßburg geborenen Künstlerin erlauben Sprünge in die Vergangenheit wie in die Zukunft. Gonzalez-Foersters raumgreifende Installation "Martian Dreams" wird den Neubau der Leipziger Galerie für Zeitgenössische Kunst derart verwandeln, dass sich die Besucher als Teil eines Science-Fiction-Films wähnen.
"Dominique Gonzalez-Foerster: Martian Dreams Ensemble", Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig, 13. Oktober bis 17. Februar 2019

Neues Fotografiezentrum in London
In einem neuen Fotografie-Zentrum gibt das Victoria & Albert-Museum in London einen Einblick in die Welt der Fotografie. Anhand von rund 600 Exponaten aus einem Archivbestand von mehr als 800 000 wird in wechselnden Ausstellungen die Geschichte der Fotografie und ihrer technischen Fortentwicklung erzählt. Das Zentrum wurde von Herzogin Kate, Schirmherrin des V&A, eingeweiht. Es öffnet am Freitag seine Türen. Das 1852 gegründete V&A verfügt über eines der größten Fotoarchive der Welt. Das V&A habe die Fotografie bereits eine Dekade nach ihren Anfängen 1839 als gleichwertige Kunstform anerkannt, sagte Museumsdirektor Tristram Hunt. "Im Zeitalter des Smartphone erzählen wir die Geschichte der Fotografie auf eine neue, fesselnde Art." In der Eröffnungsausstellung "Fotografie sammeln: Von Daguerreotypie bis Digital" können Besucher rund 150 Kameras von damals bis heute bestaunen, die technische Entwicklung des Mediums nachvollziehen und Serien berühmter Fotografen betrachten. Einen zeitgenössischen Aspekt erhält das Zentrum durch Schenkungen der Familie von Ex-Beatle Paul McCartney. Neben Familien-und Naturfotos sind Porträtaufnahmen der Beatles, der Rolling Stones und von Jimi Hendrix zu sehen, die McCartneys 1998 verstorbene Frau Linda schuf. McCartneys Tochter Mary, selbst erfolgreiche Fotografin, spendete 14 Schnappschüsse aus dem Leben einer Ballerina hinter den Kulissen. Als Star der Schau gilt der deutsche Fotokünstler Thomas Ruff, der im Auftrag des V&A alte Papiernegative von architektonischen-und Landschaftsaufnahmen aus Indien und Myanmar  einer "digitalen Neu-Interpretation" unterzog. Für Ruff sind die gezeigten zehn großformatigen Werke - von insgesamt mehr als 20 - seine erste Arbeit mit Papiernegativen. "Ich arbeite seit 40 Jahren mit allen Formen und Techniken der Fotografie, und entdeckte 2015 das Papiernegativ", sagte Ruff der Deutschen Presse-Agentur. Das habe ihm erneut die Reichhaltigkeit der Welt der Fotografie vor Augen geführt. (dpa)
"Photography Spotlight", Victoria & Albert Museum, London, ab 12. Oktober

Slevogt, Liebermann und Cassirer in Mainz
Das Landesmuseum Mainz zeigt in einer Sonderausstellung bislang verschwundene Werke des impressionistischen Malers Max Slevogt. "Das ist für uns eine absolute Sensation und wir sind unglaublich glücklich darüber, diese verschollen geglaubten Gemälde hier ausstellen zu können", sagte Museumsdirektorin Birgit Heide am Donnerstag. Mit der Sonderausstellung "Ein Tag am Meer - Slevogt, Liebermann & Cassirer" würdigt das Landesmuseum Mainz den 150. Geburtstag von Max Slevogt (1868-1932). Neben dem Gemälde "Strandbild mit Muschelfischer" sollen zwei weitere vor kurzem aus Privatbesitz aufgetauchte Gemälde sowie seltene Blätter aus dem grafischen Nachlass dort erstmals ausgestellt werden. Im Zentrum der insgesamt 94 Werke der Ausstellung stehen Gemälde von Slevogt und Max Liebermann (1847-1935), die bei einem gemeinsamen Aufenthalt in Holland entstanden sind. Außerdem zeigen Briefwechsel Einblicke in das Netzwerk Slevogts mit seinem Kunsthändler Paul Cassirer. (dpa)
"Ein Tag am Meer: Slevogt, Liebermann & Cassirer", Landesmuseum Mainz, 9. Oktober bis 10. Februar 2019

Kunst und Wirtschaft in Mannheim
Die Mannheimer Kunsthalle widmet sich in einer neuen Ausstellung dem Einfluss der Ökonomie auf die Kunst. Vom 12. Oktober bis zum 3. Februar 2019 heißt es: "Konstruktion der Welt: Kunst und Ökonomie - 1919-1939 und 2008-2018". Dabei präsentieren die Kuratoren mehr als 240 Exponate der Klassischen Moderne und der Gegenwart. Otto Dix, Käthe Kollwitz und Clarence Holbrook Carter - das sind einige der insgesamt 130 Künstler, deren Werke in der Mannheimer Kunsthalle zu sehen sind. Die Ausstellung beleuchte den Einfluss der Ökonomie auf die Kunst, wie die Direktorin des Museums, Ulrike Lorenz, am Mittwoch sagte. Im ersten Teil zeigt die Kunsthalle, wie der ökonomische Fortschritt die Klassische Moderne in Deutschland, den USA und der früheren Sowjetunion geprägt hat. Der zweite Teil der Schau thematisiert Globalisierung, Digitalisierung und die Finanzwirtschaftskrise. (dpa)
"Konstruktion der Welt: Kunst und Ökonomie 1919-1939 und 2008-2018", Kunsthalle Mannheim, 12. Oktober bis 3. Februar 2019

Marc Chagall in Münster
Rund 120 Werke von Marc Chagall sind von diesem Samstag an in der Ausstellung "Der wache Träumer" in Münster zu sehen. Im Kunstmuseum Pablo Picasso könnten Besucher in die "fantastische Traumwelt" des Künstlers eintauchen, kündigte das Museum am Mittwoch bei einer Vorpräsentation an. Unter den Gemälden, kolorierten Zeichnungen und farbigen Grafiken sind auch Leihgaben aus dem renommierten Centre Pompidou in Paris oder selten gezeigte Werke aus Privatbesitz. Chagall (1887-1985) war im weißrussischen Witebsk als Kind einer jüdischen Arbeiterfamilie aufgewachsen. Er zog 1910 nach Paris, lebte zwischenzeitlich auch in Moskau oder in den USA. Der Künstler habe sich zeitlebens gewehrt "gegen das ihm verliehene Etikett des Träumers und wirklichkeitsfernen Fantasten", sagte Museumsleiter Markus Müller. Die Ausstellung bis 20. Januar gehe daher auch den realen Quellen seiner Bildwelt auf den Grund. So habe Chagalls jiddische Muttersprache mit ihren Sprachbildern und Redensarten die Arbeiten des Künstlers geprägt, aber auch sein Glaube. Zudem habe er in der Ikonenkunst Inspiration gefunden. Chagall lässt in vielen - oft als mystisch und poetisch beschriebenen - Werken Menschen und fantastische Wesen gemeinsam durch seine Bildräume schweben. (dpa)
"Marc Chagall: Der wache Träumer", Kunstmuseum Picasso, Münster, 13. Oktober bis 20. Januar 2019

Tadao Ando in Paris
 Er hat ein Faible für glatten Beton und schlichte geometrische Formen. In die Raumgestaltung seiner Bauwerke integriert er natürliche Komponenten wie Licht und Wasser: Tadao Ando, 1941 in Osaka geboren, zählt zu den bedeutendsten japanischen Architekten. Die Retrospektive zu seinem Werk im Pariser Centre Pompidou präsentiert anhand von Zeichnungen, Originalmodellen und Diashows 50 große Projekte von Ando. Außerdem spürt die Schau in einer Großinstallation dem Dialog des Architekten mit der Naturlandschaft der Insel Naoshima nach und zeigt seine Reisetagebücher und Fotografien.
"Tadao Ando: Le défi", Centre Pompidou, Paris, 10. Oktober bis 31. Dezember

Der König der Paparazzi in Rom
Das beste Foto ist, wenn der Promi es am wenigsten erwartet - und die teils gewalttätige Reaktion darauf ist immer eine Sensation. Eine Ausstellung in Rom zeigt seit Freitag Bilder des "Königs der Paparazzi", als der der italienische Pressefotograf Rino Barillari gilt, und widmet sich damit auch einem Phänomen, das seinen Ursprung in Italien hat. Frank Sinatra, Catherine Deneuve, Audrey Hepburn, Papst Johannes Paul II. und Barack Obama: Barillari bekam sie alle vor die Linse, mal mehr und mal weniger freiwillig. Mit 14 Jahren kam der Süditaliener nach Rom und kaufte sich von seinen ersten Verdiensten eine Kamera. Fortan fotografierte er die Stars aus Federico Fellinis Film "Das süße Leben" (La Dolce Vita, 1960), durch den sich das Wort Paparazzo wiederum in vielen Sprachen als Bezeichnung für den Fotografen, der Promis hinterherjagt, durchsetzte. Und es war Fellini, der Barillari zum "König der Paparazzi" ernannte. Für seine aufdringlichen Fotos wurde Barillari nicht selten angegriffen. Teil der Schau sind deshalb auch Aufnahmen, die den heute 73-Jährigen selbst zeigen. Mehr als 160 Mal sei er deshalb in die Notaufnahme gekommen, sich im Laufe seiner Karriere elf Rippen gebrochen, 76 Fotokameras sind zu Bruch gegangen. (dpa)
"The King of Paparazzi", Maxxi, Rom, 12. bis 28. Oktober

Brandbücher in Weimar
4 Jahre nach dem verheerenden Brand der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar beschäftigt sich eine Kunstausstellung mit dem Thema. Seit 10. Oktober sind im Studienzentrum der Bibliothek die Bilderzyklen "Brandbücher" und "Aschebücher" des niedersächsischen Künstlers Hannes Möller zu sehen. Wie die Klassik Stiftung Weimar am Dienstag mitteilte, porträtieren die insgesamt 40 Arbeiten einen Teil der durch Hitze und Löschwasser geschädigten Bücher. In der Nacht zum 3. September 2004 war das historische Bibliotheksgebäude in Flammen aufgegangen, zehntausende Bücher wurden zerstört oder beschädigt. Im unterirdischen Tiefenmagazin der Bibliothek waren in der Brandnacht die von Helfern geborgenen Bücher zwischengelagert worden. Inzwischen wurden laut Stiftung die meisten der 37 000 Bücher mit Einbandschäden konserviert und restauriert, sie können wieder genutzt werden. Aus der Gruppe der Bände mit schweren Brandschäden mit insgesamt fast 818 000 Blättern wurden zwei Drittel bis Ende 2017 restauriert. (dpa)
"Hannes Möller: Brandbücher/Aschebücher", Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Weimar, 10. Oktober bis 16. Februar 2019

Helen Levitt in Wien
In der Albertina in Wien wird ab Freitag das Werk der US-amerikanischen Fotografin Helen Levitt (1913-2009) gewürdigt. Levitt wurde durch ihre eindrucksvollen Fotografien von den Straßen New Yorks bekannt und gilt als eine der Pionierinnen der Farbfotografie. Die Albertina stellt nun bis Ende Januar 130 ihrer Werke aus. Im Mittelpunkt steht dabei vor allem das Motto "Die Straße als Bühne". In den ersten Räumen sind Bilder aus den 1930er und 1940er Jahren zu sehen, die das alltägliche Leben in New York abbilden. Vor allem mitten in der Stadt spielende Kinder sind immer wieder ein Motiv Levitts, genau wie Szenen aus der U-Bahn. Die Bilder thematisieren dabei einfühlsam die Armut und das einfache Leben in der Großstadt. "Helen Levitt war immer auch der Meinung, nicht nur gute Bilder zu machen, sondern auch Gutes zu tun", sagte Walter Moser, Kurator der Ausstellung, bei einer Präsentation am Donnerstag in Wien. Die Ausstellung zeichnet außerdem die Entwicklung der Fotografin nach: Von ihren schwarz-weißen Fotografien geht es über einen kurzen Exkurs zum Film hin zu den Farbfotografien, die ab 1959 entstanden. Levitt komponierte ihre Bilder in dieser Zeit mit Farbkontrasten und Farbwiederholungen, während die Motive der Straße blieben. Ihre Werke wirken dabei immer mit Blick auf die Farbe außerordentlich ausgeglichen und harmonisch. Bei den Sujets dominieren dagegen die Probleme und das raue Leben. (dpa)
Helen Levitt, Albertina, Wien, 12. Oktober bis 27. Januar 2019