Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

Abbildung: © Kairos Film 2018
Abbildung: © Kairos Film 2018
Filmstill aus Alexander Kluge, "Wenn ich Roboter wär ..." (mit Helge Schneider)

Eröffnungen und Veranstaltungen: Tipps für Berlin, Hellerau, Hunsrück, London und Rostock

Das neue Alphabet in Berlin
Ist der Binärcode das neue Alphabet? Zumindest spaltet er die Welt in winzige Elemente und sorgt für eine Explosion von Wissen. So zumindest die These am Haus der Kulturen der Welt (HKW). Dort begann am Donnerstag die bis 2021 geplante Veranstaltungsreihe "The New Alphabet" mit den Eröffnungstagen. Ein Segment des Programms wurde von dem Schriftsteller und Autorenfilmer Alexander Kluge kuratiert, außerdem sind zahlreiche seiner Filme zu sehen. Kluge liest am Freitagabend bei Spike Berlin mit dem amerikanischen Lyriker und Romancier Ben Lerner aus seinem neuen Buch "Schnee über Venedig". Im Haus der Kulturen der Welt (HKW) gibt es außerdem Lesungen, Vorträge, Konzerte und Performances, unter anderem mit Ann Cotten, Simon Denny, Hito Steyerl.
"The New Alphabet: Opening Days", Haus der Kulturen der Welt, Berlin, bis 13. Januar

Neue Musik in Hellerau
Eine Mischung aus zeitgenössischer Musik sowie Kunst, Tanz und Ausstellungen bestimmt das Programm des Europäischen Zentrums der Künste Hellerau im ersten Halbjahr. Damit setze es die Arbeit als internationales und interdisziplinäres Haus der Live-Künste fort, sagte Intendantin Carena Schlewitt bei der Vorstellung am Donnerstag in Dresden. Den Auftakt macht das neuen Musikformat "Happy New Ear" am 11. und 12. Januar, bei dem bekannte und unbekannte Musikstücke verbunden werden. Das Festival "Tonlagen" im März knüpft an die "Dresdner Tage der zeitgenössischen Musik" an und widmet sich unter anderem der Musik in der DDR. (dpa)
"Happy New Ear", Zentrum der Künste, Hellerau, 11. bis 15. Januar

Heimat im Morbach
Mit einem Kurzfilm des Filmregisseurs Edgar Reitz ist am Freitag in dessen Geburtsstadt Morbach im Hunsrück das "Kino Heimat" eröffnet worden. Es steht genau dort, wo Reitz schon als Zehnjähriger mit einem Spielzeug-Projektor Nachbarkindern kurze Filme vorführte: am Platz der ehemaligen Garage am Elternhaus des Regisseurs. "Es ist für mich ein Ort der Erinnerungen. Hier hat alles angefangen und hier schließt sich der Kreis", sagte Reitz anlässlich der Eröffnung. Im neuen Kino werden nicht nur Filme von Reitz ("Heimat", "Die andere Heimat") zu sehen sein. Gezeigt werden sollen auch seine Lieblingsfilme und internationale Kurzfilme. Es ist ein Mini-Kino mit 30 Plätzen auf knapp 40 Quadratmetern. Zu erreichen ist es durch das angrenzende "Café Heimat", das in Reitz' Elternhaus seit Herbst 2013 untergebracht ist. Dazu gehört auch eine Dauerausstellung mit Requisiten, Drehbüchern und Dokumenten des Filmemachers. Die Idee zum Kino entstand, weil Café-Besucher immer wieder nach Filmen gefragt hätten, sagte Reitz. (dpa)
Kino Heimat, Morbach im Hunsrück

Galerientausch in London
Das Prinzip von Condo lautet etwa so: Galerien stellen ihre Räume anderen Galerien zur Verfügung. Das funktioniert so gut, dass die Schau in London bereits zum vierten Mal stattfindet. Außerdem gibt es Ableger in anderen Metropolen, zum Beispiel Athen, São Paulo, Shanghai, New York oder Mexiko Stadt. An diesem Wochenende beginnt Condo London, und die Londoner Galeristen haben mit internationalen Kollegen Ausstellungen ko-kuratiert oder ihnen gleich die Räume überlassen. So hat zum Beispiel Sadie Coles HQ die Galerie Chateau Shatto aus Los Angeles eingeladen, bei Modern Art ist Mehdi Chouakri aus Berlin zu Gast. 
Condo, London, 12. Januar bis 9. Februar

Katja Flint in Rostock
Ausnahmsweise hinter statt vor der Kamera: In der Rostocker Kunsthalle sind ab Samstag Fotografien der Schauspielerin Katja Flint zu sehen. Die Schau mit 32 Schwarz-Weiß-Fotos trägt den Titel "Eins" und ist die erste Ausstellung, die Flint als Fotografin zeigt. "Es ist spannend, über den Tellerrand zu schauen", sagte Kunsthallenchef Jörg-Uwe Neumann. Katja Flint arbeite seit mehreren Jahren sehr ernsthaft an der Fotografie, er habe dabei ihren intensiven Entwicklungsprozess begleitet. "Es gab das Bedürfnis, mich von einer anderen Perspektive aus mit dem Thema Emotionen zu beschäftigen und auf andere Weise Geschichten zu erzählen", sagte die 59-Jährige am Donnerstag in Rostock. Beim Film sei sie als Schauspielerin ("Marlene") Teil einer Story, die komplett erzählt wird. "In der Kunst wird die Geschichte nur angedeutet, der Rest entsteht im Betrachter." (dpa)
"Katja Flint: Eins", Kunsthalle Rostock, 13. Januar bis 24. Februar