Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

Abbildung: © Aino Kannisto, Courtesy of Galerie m, Bochum
Abbildung: © Aino Kannisto, Courtesy of Galerie m, Bochum
Aino Kannisto, "ohne Titel (Sauna Window)", 2015, zu sehen in der Ausstellung "Aussicht – Einsicht" im Sinclair-Haus in Bad Homburg

Eröffnungen und Ausstellungen: Tipps für Bad Homburg, Berlin, Bonn, Halle, Hamburg, Mannheim, München, Weimar, Wernigerode und Würzburg

"Aussicht – Einsicht" in Bad Homburg
Nach knapp neunmonatiger Sanierung öffnet das Sinclair-Haus wieder seine Türen. Als erste Ausstellung zeigt das frisch renovierte Museum in Bad Homburg im Hochtaunuskreis unter dem Titel "Aussicht – Einsicht" zeitgenössische Kunstwerke, die sich mit dem Blick des Menschen durch das Fenster befassen. Zu sehen sind Filme, Fotografien, Installationen, Gemälde, Zeichnungen und Scherenschnitte, unter anderem von Barbara Klemm, Aino Kannisto, Karin Kneffel, Bernd Lieven und Nicole Ahland.  (dpa)
"Aussicht – Einsicht", Sinclair-Haus, Bad Homburg nahe Frankfurt, 9. Dezember bis 3. März 2019
Eröffnung: Sonntag, 9. Dezember, 11 Uhr

"Das letzte Bild" in Berlin
Jedes Foto sei "eine Art memento mori", schrieb die Essayistin Susan Sontag. In der Tat hat das Medium Fotografie eine innige Beziehung zum Tod, wie die Gruppenschau "Das letzte Bild" anhand von 400 Werken zeigen kann. Im Fotoforum C/O Berlin sind dramatische, bestürzende, aber auch medizinisch-nüchterne Bilder des Todes von Künstler wie Christian Boltanski, Larry Clark, Nan Goldin, Lee Miller, Andres Serrano und Andy Warhol zu sehen. Parallel dazu eröffnet das Haus die Ausstellung "Impossible Love - Vintage Photographs" mit Bildern von Nobuyoshi Araki.
"Das letzte Bild", C/O Berlin, bis 8. Dezember bis 3. März 2019
Eröffnung beider Ausstellungen: Freitag, 7. Dezember, 19 Uhr

Christian Friedrich in Berlin
Etwa einmal  im Monat, jeweils Freitags um Mitternacht, werden im Berliner Kino Babylon Filme von Künstlern gezeigt. Sie sind zum Screening anwesend, Performances, Konzerte, Diskussionen (oft) inklusive. Die Veranstaltung feiert diesen Winter ihr zehjähriges Jubiläum - ab dem 14. Dezember mit einem Jubiläumsfestival. Die Veranstaltungen werden außerdem von Ausstellungen flankiert, etwa einer Soloausstellung von Christian Friedrich im KW Institute for Contemporary Art. Für seinen multidisziplinären Arbeiten, die oft auf das sexuell Extravagante anspielen, schafft Friedrich Eindrücke für verschiedene Sinne arbeitet mit Sound, visuellen Medien und Gerüchen.
"Are You Warm? Did You Have Trouble Getting Here? Have They Treated You Well?", KW Kunst Werke, Berlin, 8. bis 16. Dezember
Eröffnung: Freitag, 7. Dezember, 19 Uhr

"Flurgold" in Bonn
Studierende und Absolventen der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle präsentieren ihre Kunst in der Ausstellung "Flurgold" im Wissenschaftszentrum Bonn. Die Beteiligten widmen sich der Visualisierung wissenschaftlicher Arbeit und Arbeitsprozesse. Die Schau mit 19 Künstlern entstand in Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle und dem Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig. Im Mittelpunkt stehe das Bewusstsein für die Auflösung der Objekt- und Subjektzuordnung im Beziehungsgefüge von Fotograf und Motiv. Kurator ist Nikolaus Brade, der selbst auch ausstellt. (dpa)
"Flurgold", Wissenschaftszentrum Bonn, bis 15. März 2019

"Hotel Global" in Halle
Eine neue Ausstellung in Halle soll Kindern und Jugendlichen die Zusammenhänge der Globalisierung erklären. Die Franckeschen Stiftungen nutzen dabei ein Konzept, das Museen aus Berlin, Neu-Ulm, Wien und Graz entwickelt haben. Die Schau mit dem Titel "Hotel Global» sei am Sonntag eröffnet worden, sagte eine Sprecherin der Franckeschen Stiftungen. Die Ausstellung soll beleuchten, was die weltweiten Verflechtungen von Geld-, Waren- und Informationsflüssen für Kinder und Jugendliche bedeuten. Schirmherrin des Projekts ist die britische Verhaltensforscherin Jane Goodall. "Globalisierung gibt vielen Menschen eine Chance, aber sie kann auch viele Probleme mit sich bringen", sagte sie. Kinder sollten sehen, dass sie Teil dieser globalisierten Welt sind und durch ihr Verhalten etwas verändern können. Die sieben Ausstellungsräume sind dafür als Hotelzimmer gestaltet, in denen die Besucher interaktiv auf Menschen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft treffen. So lernen die Gäste unter anderem den Kapitän eines Containerschiffs kennen, der viel über den weltweiten Warenaustausch berichten kann. (dpa)
"Hotel Global", Historisches Waisenhaus, Halle, bis 11. August 2019

Heinrich Reinhold in Hamburg
Die Hamburger Kunsthalle zeigt die erste umfassende Retrospektive zu Heinrich Reinhold (1788-1825), der zu den bedeutendsten deutschen Landschaftsmalern des 19. Jahrhunderts gehört. Anhand von über 120 Werken zeichnet die Ausstellung sämtliche Schaffensperioden des Künstlers nach. "Neben der innovativen Sicht auf die Natur besticht Reinholds Kunst vor allem durch die ungewöhnliche Wahl des Bildausschnitts, sein kompositorisches Geschick und seine fragil-kristalline Zeichentechnik", teilte die Kunsthalle am Donnerstag mit. Das Museum hat mit zwölf Gemälden und etlichen Zeichnungen den größten Bestand an Werken Reinholds überhaupt. Hinzu kommen weitere Arbeiten aus der Klassik Stiftung Weimar, die einen großen Teil des Künstlernachlasses erwarb. Viele seiner Arbeiten entstanden in Rom und Umgebung, insbesondere in Olevano, am Golf von Neapel und auf Sizilien. Mit seinen Skizzen in Öl sei es Reinhold gelungen, "die Farb- und Lichtwerte der südlichen Landschaft treffend einzufangen und damit die Entwicklung der deutschen Kunst im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts und darüber hinaus maßgeblich zu beeinflussen". (dpa)
"Heinrich Reinhold. Der Landschaft auf der Spur", Hamburger Kunsthalle, bis 10. März

Helmut-Schmidt-Ausstellung in Hamburg
Helmut Schmidt als kleiner Junge mit Matrosenmütze im Jahr 1925, daneben als lässig-lockerer Altkanzler und "Zeit"-Herausgeber im Jahr 2000: Mit diesen beiden Fotos begrüßt die Ausstellung. Der Festakt zur Eröffnung der Schau mit dem Kuratoriumsvorsitzenden der Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung, Peer Steinbrück, und dem Hamburger Bürgermeister Peter Tschentscher (beide SPD) sollte zugleich Auftakt der Feierlichkeiten zum 100. Geburtstags des Altkanzlers sein. Fans des 2015 gestorbenen Hamburger Ehrenbürgers können sich auf eine Sonderbriefmarke freuen. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat das Postwertzeichen mit Schmidts Konterfei bei der Ausstellungseröffnung präsentiert. Die 70-Cent-Marke wird ab dem 18. Dezember in allen Postfilialen erhältlich sein. Am 23. Dezember, dem 100. Geburtstag, können Verehrer des SPD-Politikers die Marken im Hamburger Rathaus mit einem Sonderpoststempel versehen lassen. Am selben Tag wird Helmut Schmidt mit einer Mittagsandacht im Michel gewürdigt. (dpa)
"Helmut Schmidt. Pflicht - Vernunft - Leidenschaft. 100 Jahre in 100 Bildern", Helmut-Schmidt-Forum, Hamburg, bis 31. März 2019

"Mannheim wächst" in Mannheim
Die Kunsthalle der Stadt präsentiert Zeichnungen, Druckgrafiken und Plakate aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Grafiken führen vor Augen, wie sehr die Eigenwahrnehmung Mannheims von einer dynamischen Industrie- und Großstadtästhetik geprägt war. Neben qualmenden Schornsteinen und Ladekränen sind auf den Plakaten beispielsweise auch Mannheimer Bauten - etwa der mit elektrischem Licht bestrahle Wasserturm - zu sehen. Die Ausstellung ist Ergänzung und Erweiterung der aktuellen Großausstellung "Konstruktion der Welt. Kunst und Ökonomie". (dpa)
"Mannheim wächst. Bilder einer Industriestadt", Kunsthalle Mannheim, 7. Dezember bis 10. März 2019

Bauhaus und die Fotografie in München
In den 1920ern hat sich das Neue Sehen entwickelt und damit eine Bildsprache, die unkonventionell mit Komposition oder Beleuchtung umging. Viele Künstler des Bauhauses wie László Moholy-Nagy oder Marianne Brandt waren an dieser Erneuerung der Fotografie beteiligt. Eine Ausstellung zum verbindet Werke von Bauhäuslern mit jüngeren Arbeiten, unter anderem von Douglas Gordon, Stefanie Seufert, Taiyo Onorato & Nico Krebs, Viviane Sassen und Wolfgang Tillmans. (dpa)
"Bauhaus und die Fotografie", NRW-Forum, Düsseldorf, bis 10. März

Alex Katz in München
Er gilt als Vorläufer der Pop-Art, auch wenn das seltsam klingt, da Alex Katz ja noch lebt und malt. "Pop" trifft seine Bilder insofern, als die Motive des heute 91-Jährigen oft lässig hingeworfen wirken. Allerdings muss man sich die dann doch streng komponierten Frauenporträts und kühn reduzierten Landschaften des US-Malers im Original anschauen - seine vibrierenden Farbflächen lassen sich kaum reproduzieren. Über 80 Werke aus unfassbaren 70 Schaffensjahren präsentiert das Münchner Museum Brandhorst in seiner Katz-Retro­spektive. Frühe, ab Mitte der 50er gemalte Bildnisse zeigen den Choreografen Paul Taylor und seine Tanzgruppe, für die der Künstler Bühnenbilder entwarf. Skizzen und Vorzeichnungen geben Einblicke in den komplexen Arbeitsprozess des New Yorker Meistermalers.
"Alex Katz", Museum Brandhorst, München, bis 22. April 2019

Bauhaus in Weimar
Auftakt für eine besondere Ausstellung zum 100. Gründungsjubiläum des Bauhauses: Mit der Eröffnung am Freitag werden in Weimar Arbeiten von  insgesamt 100 Absolventen und Studenten aus 25 Jahren Kunst- und Designlehre der Bauhaus-Universität, wie Projektleiter HP Großmann sagte. Der Absolvent gehört zu den Initiatoren der Schau. "Es ist eine sehr unterschiedliche, sehr verspielte Ausstellung", sagte Großmann. Das zeigt im beim Auftakt der Schau, wenn Besucher ins Gespräch mit scheinbar sprechenden Porzellanfiguren von Laura Straßer und David Brüll kommen. Aber auch Philip Horsts "Katharsis"-Geschenkpackung bestehend aus Seifen in Form von Goethe-Büsten und einem Badetuch, das an die Häftlingskleidung im Konzentrationslager Buchenwald erinnert, gehört dazu. Zu sehen sind die Werke in verschiedenen Schauen in Weimar mit wechselnden Exponaten.  (dpa)
"Studio 100 Unser Bauhaus", Kunsthalle Harry Graf Keßler, Weimar, bis 6. Januar 2019
Eröffnung: Freitag, 7. Dezember, 17 Uhr

"Deutsche Weihnacht 1900-1945" in Wernigerode
Die Fotos eines Ehepaares unterm Weihnachtsbaum stehen im Mittelpunkt der Weihnachtsausstellung im Harzmuseum Wernigerode. Die Schau "Deutsche Weihnacht 1900-1945" zeigt historische Aufnahmen einer Familie aus Berlin, wie das Museum mitteilte. Das Paar habe sich jedes Jahr vor dem festlich geschmückten Baum per Selbstauslöser abgelichtet und so Zeitzeugnisse deutscher Alltags- und Kulturgeschichte geschaffen. Die Serie zeige die Entwicklung von Baumschmuck, Mode, Einrichtung und Geschenken. Die Sammlung stamme aus dem Berliner Museum Charlottenburg-Wilmersdorf und werde als Leihgabe bis 12. Januar 2019 gezeigt.
"Deutsche Weihnacht 1900-1945", Harzmuseum, Wernigerode, bis 12. Januar 2019

"Kinder(T)Räume" in Würzburg
Auf der Würzburger Festung Marienberg geht es im Winter verspielt zu. Hinter den dicken Mauern dreht sich viel um historisches Spielzeug, Abenteuerwelten, Ideen für Tüfteleien und auch um den Kampf zwischen Gut und Böse. Mit der Sonderausstellung "Kinder(T)Räume" holt das Museum für Franken vier kindliche Themenwelten rund um das Spielen auf den Festungsberg. So wird am Beispiel von historischen Puppenstuben gezeigt, wie Kinder die Idealwelt der Erwachsenen kennenlernen und nachspielen. Im Lesezimmer dreht sich alles um Geschichten, die die Fantasie anregen sollen. Ob Märchen aus der Hutschachtel, aktuelle Kinder- und Jugendbücher oder einfach farbenfrohe Zeichnungen – "hier sollen Welten entstehen, in die man eintauchen kann", sagte Kuratorin Veronika Genslein vor Beginn der Ausstellung. Im Raum der Entdecker stehen sich einfaches Holzspielzeug und filigran nachgebaute Fahrzeuge gegenüber und am Beispiel von Zinnsoldaten und deren modernen Nachfolgern zeigt sich die Entwicklung von Kriegsspielzeug. "Ob Star Wars, Lego Ninjago, Herr der Ringe – Kinder sind fasziniert vom Kriegsspiel, vom Kampf Gut gegen Böse", so Genslein weiter. Elf Sammler aus der Region haben ihre Exponate für die "Kinder(T)Räume" an das Museum ausgeliehen. Etwa 350 verschiedene Ausstellungsstücke stehen in den vier Themenwelten. Das älteste ist ein prähistorisches Puppengeschirr aus der Hallstadt-Zeit (800 bis 450 v. Chr.) aus der Sammlung des Museums. Die wichtigste Regel der Ausstellung ist übrigens: Spielen unbedingt erlaubt. "Alles, was nicht hinter Glas ist, darf angefasst werden. Hier darf gespielt werden." So gibt es mehrere Betten und Sessel, in die man sich zum Lesen und Spielen lümmeln kann. (dpa)
"Kinder(T)Räume", Festung Marienberg, Würzburg, bis 10. März