Tipps und Termine

Wohin in Miami?

Miami galt lange als Gegend von gestern  – Don-Johnson-Flair, rheumafreundliches Klima, perfekter Ruhesitz für Rentner, die sich nur nicht nach Downtown verirren durften, wo Drogen konsumiert und Handtaschen geraubt wurden. Heute zieht es alle genau in diesen Distrikt. Besonders Anfang Dezember, wenn die Art Basel/Miami Beach  im eher unscheinbaren Convention Center stattfindet.

Dann laden parallel auch jene US-Sammler zur Vernissage, die jede Messe zu ihren Stars zählen möchte: Mera und Donald Rubell zum Beispiel oder Rosa und Carlos de la Cruz. Beide Paare sind mit ihren konkurrenzlosen Kollektionen vor Jahren in das ehemalige Problemviertel gezogen, die Rubells sogar schon 1993, als im Sonnenparadies Miami noch niemand an globalen Kunsthandel dachte. Mittlerweile haben sich in Wynwood derart viele Privatsammler angesiedelt, dass man es hier locker mit jedem Museum für zeitgenössische Kunst aufnehmen kann.

Keine Überraschung also, dass neben der Art Basel/Miami Beach einige Satelliten ihr finanzielles Glück suchen. Das Angebot an Veranstaltungen in dieser Woche erfordert logistisches Geschick, vom Publikum, von den Sammlern und den Galerien. Etablierte Konkurrenten wie die Scope Miami, die mit einer neuen Adresse in Midtown vertreten ist, laden deshalb bereits ab Dienstag, noch vor der Hauptmesse, zum ersten Rundgang. Ebenso das Museum for Contemporary Art  (MOCA) in North Miami, das seine Einzelausstellung mit Bill Viola auf dem Festland eröffnet, bevor es die gesamte Kunstszene am nächsten Tag nach Miami Beach zieht.

Tagestipps sowie ein Listing der wichtigsten Ausstellungen und Kunstorte in Miami finden Sie in der Dezember-Ausgabe von Monopol