Ziegen, Thesen, Agenten

Es könnte ein Witz sein: Ein Quantenphysiker, sechs Kuratorinnen und ein Italiener sitzen auf einer Bühne. Der Italiener ist der Autor Andrea Villani, der sagt, er könne nicht darüber sprechen, was er 2012 vorhabe. Die anderen können das auch nicht, reden aber trotzdem. Über „menschliches Leben und andere Lebensformen“, über Liebe im digitalen Zeitalter, über „das Individuelle und das Kollektive“ und über Bergziegen. Aber die Pressekonferenz zur Vorstellung des Documenta-13- Ziegen, Thesen, Agenten Christov-Bakargiev dem Begriff „Kurator“ vor – schwärmen dagegen in der Kunstwelt aus. Marta Kuzma aus Oslo zählt dazu, Sofía Hernández Chong Cuy aus Mexiko-Stadt, Chus Martínez aus Barcelona und Kitty Scott aus British Columbia. Die erzählte, wie eine Bergziege in ihrer Gegend kürzlich einen Menschen angegriffen habe und dass so eine Weltregion, in der die Natur zurückschlage, etwas für sich habe. Keine uninteressante Perspektive auf die Notwendigkeit von Kunst, die sich in Kassel alle fünf Jahre wieder stellt. -Teams Ende Oktober war keine Lachnummer, sondern eine gute Veranstaltung, wenn man sich von dem Gedanken verabschiedet, eineinhalb Jahre vor Eröffnung der Großausstellung schon Ergebnisse sehen zu dürfen. Die Vorstellung des Teams von Carolyn Christov-Bakargiev zeigte, dass die Chemie stimmt, dass es Lust und auch Ideen gibt für das Projekt Documenta und dass jetzt die Arbeit beginnt: Ihre Berater haben Berufe wie Schriftsteller, Entwicklungsbiologe, Epigenetiker und Genderforscher. Ihre „Agenten“ – dieses Wort zieht