Klima-Aktivistin als Popstar

The 1975 eröffnen ihr Album mit Essay von Greta Thunberg

Matt Healey, Sänger der Band The 1975, und Greta Thunberg 
Foto: The 1975/Twitter

Matt Healey, Sänger der Band The 1975, und Greta Thunberg 

Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg ist jetzt endgültig Pop. Die britische Indie-Band The 1975 lässt sie ihr Album mit einem Musik-Essay eröffnen 

Während gerade in ganz Europa die Hitzerekorde fallen, kann man schon mal leise bei sich "Ach, Greta" murmeln. Die schwedische Umweltaktivistin hat es geschafft, dass das Thema Klimawandel fast Synonym mit ihrer Person geworden ist. Jetzt zieht Greta Thunberg auch in die Popkultur ein, und kommt musikalisch zu Wort: Auf der neuen Single der britischen Indie-Rockband The 1975 ruft die 16-Jährige in einer gesprochenen Botschaft dazu auf, endlich etwas gegen die Zerstörung des Planeten zu tun.

"Es ist jetzt Zeit für zivilen Ungehorsam. Es ist Zeit, zu rebellieren", sagt Thunberg in dem knapp fünfminütigen, mit Musik untermalten Stück "The 1975", das das neue Album der Band eröffnet. Dabei handelt es sich um eine Variation des Tracks, das die Gruppe aus Manchester ("Somebody Else") stets als Intro ihrer Studioalben verwendet, so auch ihr auf ihrem kommenden vierten Werk "Notes On A Conditional Form".

Einnahmen werden gespendet

Die Einnahmen aus der Single, die Ende Juni in Stockholm entstand, sollen an die Klimaschutzbewegung Extinction Rebellion gehen, schrieb Thunberg auf Instagram. Auch die Band selbst kündigte laut einem Bericht des "Guardian" an, etwas für den Umweltschutz tun zu wollen. Manager Jamie Oborne sagte, im Büro des Musiklabels würden keine Einwegkunststoffe mehr benutzt, außerdem sollen keine Plastik-CD-Hüllen mehr eingesetzt und die Auswirkungen der Vinylproduktion minimiert werden.

Auf Twitter postete der 1975-Frontmann ein Bild von sich, auf dem er seinen Kopf auf die Schulter von Greta Thunberg legt. Die trägt auf dem Foto ein Antifa-Shirt. Klima-Punk trifft Indie-Rock. Den Wandel zum Gewissensaufrüttler nehmen The 1975 jedoch nicht alle Fans ab. Mehrere Kommentatoren merkten an, dass es im letzten Album-Intro noch um Blowjobs statt Weltrettung ging.