Irritation nach gemeinsamen Foto

Ai Weiwei verteidigt Selfie mit AfD-Fraktionschefin Weidel

Foto: dpa
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Ai Weiwei bei der 21. Sydney-Biennale vor seiner Installation "Law of the Journey, 2017". Die Installation zeigt ein großes aufblasbares PVC-Boot mit Figuren von Menschen, die Rettungswesten tragen

Der chinesische Künstler Ai Weiwei hat sein Selfie mit der AfD-Fraktionsvorsitzenden Alice Weidel verteidigt

Weidel habe ihn in einem Restaurant höflich um ein gemeinsames Foto gebeten, und er habe es gemacht, erklärte Ai am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

"Obwohl ihre Ansichten völlig gegensätzlich zu meinen sind, hat niemand das Recht, über sie persönlich zu richten", so der Menschenrechtsaktivist. Weidel sei eine demokratisch gewählte Politikerin, es stehe ihr zu, ihre politische Meinung frei zu äußern. "Ich glaube nicht, dass gegensätzliche politische Anschauungen oder Werte ein Hindernis für Kommunikation sein sollten. Ich kämpfe dafür, diese Grenzen einzureißen."

Weidel hatte das Selfie im Kurznachrichtendienst Twitter veröffentlicht und damit Kritik ausgelöst. Leser fragten, warum sich Ai ausgerechnet mit einer Spitzenpolitikerin der ausländerkritischen AfD fotografieren ließ. Der in Berlin lebende Künstler setzt sich in seiner Arbeit nachdrücklich für Flüchtlinge ein.