Niederlande

Aktivisten stehlen Skulptur aus Afrika-Museum 

Screenshot aus einem Video, das die Aktivisten auf YouTube veröffentlicht haben 

Screenshot aus einem Video, das die Aktivisten auf YouTube veröffentlicht haben 

Mehrere Aktivisten haben versucht, aus dem niederländischen Afrika-Museum eine Skulptur zu stehlen. Sie wollten damit gegen kolonialistischen Kunstraub protestieren

Fünf Menschen seien festgenommen worden, teilte die Polizei am Freitag mit. Sie kommen nach Angaben der Ermittler vermutlich aus dem Kongo. Auf dem Video ist der im Kongo geborenen Aktivist Mwazulu Diyabanza zu sehen, der bereits im Juni versucht hatte, ein Artefakt aus dem Musée du quai Branly in Paris zu entwenden. Damals wurden er und seine Begleiter von Sicherheitspersonal am Verlassen des Museums gehindert. Wie bereits aus Paris, streamte Diyabanza auch die neue Aktion aus den Niederlanden auf seiner Facebook-Seite. Außerdem postete die Gruppe ein Video auf Youtube.

Die Aktivisten hätten bereits am Donnerstag die Skulptur entwendet, wie das Museum in Berg en Dal bei Nimwegen nahe der deutschen Grenze mitteilte. Die Museumswärter hätten zwar protestiert, seien aber nicht eingeschritten. Das Museum hatte nach eigenen Angaben während der Aktion die Polizei alarmiert. Noch auf dem Gelände seien die drei Männer und zwei Frauen festgenommen worden, bestätigte die Polizei.

Die Aktivisten erklärten in dem Video, dass das Museum etwa eine halbe Million Objekte besitze, die während der Kolonialzeit in Afrika gestohlen worden seien. "Wir bringen alles zurück nach Hause. Das ist unser Kulturerbe", heißt es in dem Video.


Der Direktor des Völkerkunde-Museums, Stijn Schoonderwoerd, sagte im niederländischen Radio, dass das Museum tatsächlich Raubkunst besitze. "Wir haben aber bereits gesagt, dass wir für die Rückgabe von geraubten Werken sind." Die Skulptur aus dem Kongo sei nicht beschädigt und wieder im Museum. Das Haus war 1954 als römisch-katholisches Missionsmuseum gegründet worden.