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Art-Basel-Kunstmesse in Paris startet mit Millionenverkäufen

Die zweite Art-Basel-Kunstmesse in Paris findet vor dem Hintergrund eines wachsenden französischen Kunstmarkts statt - und bei höchster Terrorwarnstufe. Der Kauflaune ist noch größer als im Vorjahr

Die Art-Basel-Kunstmesse in Paris ist mit Millionenverkäufen gestartet. Bereits nach der VIP-Eröffnung herrschte bei der zweiten Ausgabe von Paris+ par Art Basel Gedränge im Grand Palais Ephémère auf dem Champs-de-Mars. Für das breite Publikum öffnet die Messe, die bis zum 22. Oktober dauert, an diesem Freitag ihre Türen. 

Mit 154 Ausstellern aus 33 Ländern verspricht das Branchenevent wieder Millionenumsätze. So teilte die Galerie David Zwirner mit, sie habe bereits am Mittwoch, dem ersten der beiden VIP-Tage, 20 Millionen Dollar erzielt, darunter 6 Millionen für eine Arbeit des amerikanischen Künstlers Kerry James Marshall und 2 Millionen für ein Bild der Südafrikanerin Marlene Dumas. Auch bei Lelong hingen nach den ersten Stunden schon rote Verkaufspunkte neben Arbeiten von Etel Adnan, Pierre Alechinsky und Fabienne Verdier.

Für viele verspricht die Messe verkaufsträchtiger zu werden als ihre Premiere-Ausgabe. Im Vorjahr hatte David Zwirner mit Filialen in Köln, New York, London und Hongkong am ersten VIP-Tag 11 Millionen Dollar erreicht. Wie er damals schon sagte, hatte man solche Beträge in der Vergangenheit in Paris nie erzielt. 

Frankreich Spitzenreiter der EU

Die Paris+ Art Basel findet vor einem wachsenden französischen Kunstmarkt statt. Der Direktor der Pariser Messe, Clément Deléphine, sagte, Frankreich habe sich zum Spitzenreiter innerhalb der EU entwickelt. Konkrete Zahlen lieferte der Präsident des Berufsausschusses der Kunstgalerien, Marion Papillon. In der Zeitung "Le Monde" präzisierte er, dass auf Frankreich wertmäßig 54 Prozent des Umsatzes entfielen.   

Frankreichs Galerien und Auktionshäuser haben in den vergangenen Jahren von einem vorteilhaften Steuersystem mit einem Mehrwertsteuersatz von 5,5 Prozent profitiert statt 20 Prozent, der niedrigste in der EU. Ein Vorteil, der in Verbindung mit dem Brexit und der Eröffnung zahlreicher privater Kunststiftungen zur Niederlassung bedeutender Galerien in Paris geführt hat: David Zwirner im Jahr 2019, Esther Schipper im November 2022 und vor wenigen Tagen die Schweizer Mega-Galerie Hauser & Wirth.

Das Event findet unter verstärkten Sicherheitsvorkehrungen statt. Frankreich befindet sich seit dem Krieg im Nahen Osten und dem tödlichen Messerangriff auf einen Lehrer in einer Schule in Nordfrankreich in höchster Terrorwarnstufe. Paris+ par Art Basel ist nach Miami Beach und Hongkong der dritte Ableger der Art Basel, der weltweit größten Kunstmesse, die 1970 in Basel ins Leben gerufen wurde. 

Monopol-Redakteurin Silke Hohmann ist vor Ort und berichtet im Gespräch mit Moderatorin Yvi Strüwing von ihren Eindrücken auf Detektor FM. Sie können das Gespräch hier hören, wenn Sie die Inhalte aktivieren: