Kunstmesse Artissima in Turin

Zurück in die Zukunft

Auf der Artissima in Turin ist der Austausch über Kunst mindestens so wichtig wie der Umsatz. Diesmal werden auf der Kunstmesse mit 181 Galerien unter anderem vergessene Pioniere geehrt

Die Artissima in Turin ist mit ihrer Experimentierfreude ein beliebtes Ziel nicht nur von der Sammlerschaft, sondern auch von internationalen Kuratorinnen und Kuratoren – hier ist, so fühlt es sich zumindest an, der Austausch über Kunst mindestens so wichtig wie der Umsatz. 

Auch in ihrer 30. Ausgabe, zu der sich 181 Galerien aus 33 Ländern versammeln, soll das so bleiben. Messedirektor Luigi Fassi, im zweiten Jahr im Amt, führt die hiesige Tradition der starken kuratierten Sektionen mit monografischen Kojen weiter. Die Sektion "Disegni" setzt in zwölf Einzelausstellungen einen Fokus auf Zeichnungen und Arbeiten auf Papier. Unter dem Titel "Present Future" sind zehn Einzel­ausstellungen junger Künstlerinnen und Künstler zu sehen – unter ihnen wird während der Messe der Illy-Present- Future-Preis verliehen, der im Folgejahr eine Einzelausstellung in der Fondazione Sandretto Re Rebaudengo beinhaltet. 

Und in der Sektion "Back to the Future" werden bislang nicht ausreichend wahrgenommene Pioniere der zeitgenössischen Kunst aus den 1950er- bis 1970er-Jahren geehrt. Als übergreifendes Thema und Inspiration will sich die Messe mit "Relations of Care" beschäftigen: Als Vordenker hat sie dazu den brasilianischen Anthropologen Renzo Taddei eingeladen.