Berlin

Banner an der Neuen Nationalgalerie würdigt Proteste in Iran

Ein Banner vor dem Haupteingang der Neuen Nationalgalerie in Berlin macht seit Samstagmorgen auf die aktuellen Proteste in Iran für Demokratie und Frauenrechte aufmerksam

Es zeigt das Selbstporträt "Unveiling" (Enthüllen/Entschleiern) der iranischen Künstlerin und Filmemacherin Shirin Neshat aus dem Jahr 1993.

Es stammt aus deren Serie "Women of Allah". Über das Selbstporträt sind Textauszüge der iranischen Dichterin Forough Farrokhzad gelegt. Darunter ist der Slogan der Proteste in Iran "Woman, Life, Freedom" (Frau, Leben, Freiheit) auf Englisch und Farsi zu lesen. Das monumentale Banner reicht vom Boden bis zum Dach der Neuen Nationalgalerie. Shirin Neshat, ist 1957 in Iran geboren worden, lebt und arbeitet aber in New York.

"Inmitten sich überlagernder Krisen stellt sich die Frage, was ist ein Museum heute?", sagte der Direktor der Neuen Nationalgalerie, Klaus Biesenbach. "In den letzten Monaten hat sich die Neue Nationalgalerie den Herausforderungen der Zeit gestellt und war etwa zu Beginn des Ukrainekrieges ein Ort des gemeinsamen Helfens." Das Banner fordere Anteilnahme mit den Menschen ein, die in Iran mit ungeheurer Zivilcourage unter Einsatz ihres Lebens für Demokratie und Menschenrechte protestierten.

Vor der Neuen Nationalgalerie fand am Sonntagnachmittag eine Solidaritäts-Kundgebung mit Beiträgen von Kulturschaffenden statt.