Seit der Eröffnung vor gut einem Jahr haben fast 294 500 Menschen das Bauhaus-Museum Weimar besucht. Das Museum sei ein enormer Erfolg, der alle Erwartungen übertroffen habe, hieß es bei der Klassik Stiftung Weimar auf Anfrage. Allerdings blieben seit dem 16. März die Besucher komplett aus - zur Eindämmung des Coronavirus wurde auch das Bauhaus-Museum für Publikum geschlossen.
Das Museum öffnete in einem von der Architektin Heike Hanada entworfenen Neubau nach langer Planungszeit im April vergangenen Jahres seine Türen. Im Bauhaus-Jahr 2019 kamen Besucher aus aller Welt nach Deutschland, vor allem nach Thüringen und Sachsen-Anhalt, und dort insbesondere nach Dessau und Weimar. In der Thüringer Klassikstadt hatte der Architekt Walter Gropius 1919 das Staatliche Bauhaus als Hochschule für Gestaltung gegründet.
Später zog es nach Dessau und auf Druck der Nazis schließlich nach Berlin, wo es 1933 endgültig geschlossen wurde. Noch heute sind die Architektur, Möbel und Gebrauchsgegenstände aus der Architektur- Kunst- und Designschmiede weltbekannt. In Dessau wurde im September anlässlich des Jubiläums ebenfalls ein Bauhaus-Museum eröffnet - es zählte bis Ende Februar mehr als 100 000 Besucher.
Auch die einzige in Weimar realisierte Bauhaus-Architektur, der Modellbau "Haus am Horn", zog reichlich Interessierte an. Nachdem es im vergangenen Jahr wieder für Besucher geöffnet wurde, besuchten bis Mitte März laut Klassik Stiftung etwa 54 390 Gäste das einzigartige Gebäude.
Manche Baustelle war zur Eröffnung des Museums in Weimar noch offen. Inzwischen seien aber die Verwaltungsräume fertiggestellt worden. Zudem gebe es noch Pläne, dieses Jahr eine Photovoltaikanlage auf dem Museumsdach zu errichten.
Mit der aktuellen coronabedingten Schließung geht das Museum wie viele andere Häuser um und setzt auch auf digitale Inhalte, etwa mit der App Bauhaus+. Erhältlich ist die kostenlose App seit April vergangenen Jahres. Seither zählt die Stiftung nach eigenen Angaben rund 47 000 Downloads.