"Mit Monets 'Getreideschober' hat die Hasso Plattner Foundation eine Ikone des Impressionismus für den Museumsbetrieb erworben", schreibt Museumsgründer Hasso Plattner in einer Mitteilung des Museums. "Meisterwerke wie diese gehören nicht weggeschlossen, sondern sollten öffentlich gezeigt werden. Im Museum Barberini wird das Bild für jedermann zu sehen sein."
Für das Werk habe man sich eigentlich ein Limit gesetzt, das weit unter dem Preis gelegen habe, sagte Plattner bei der Vorstellung der neuen Ausstellung "Monet.Orte". "Aber dann erfuhr ich, dass das Bild, wenn ich es nicht nehme, nach China gehen würde, und da habe ich dann gesagt, das kann nicht passieren." Die "Vier Heuhaufen, von links angeleuchtet", wie Plattner das Werk des Impressionisten nennt, werde ein "Leuchtturm" in der Sammlung des Museums sein.
Das Potsdamer Privat-Museum zeigt ab Samstag die Schau "Monet. Orte", darunter auch "Meules". Damit wird das Bild erstmals seit 1945 öffentlich ausgestellt. Museumsdirektorin Ortrud Westheider: "Mit Monets Getreideschober ist das Museum Barberini mit Sammlungen wie dem Art Institute of Chicago, dem Metropolitan Museum of Art in New York, dem Musée d’Orsay in Paris und dem Kunsthaus Zürich verbunden, die ebenfalls ein Werk aus dieser Serie besitzen."
Das 1890 entstandene Gemälde "Meules" des Impressionisten Claude Monet (1840-1926) kam im Mai 2019 beim Auktionshaus Sotheby's für 110,7 Millionen Dollar (98,8 Millionen Euro) unter den Hammer. Damit handelt es sich bei dem Bild, das Heuhaufen in der Sonne zeigt, nach Angaben von Sotheby's um das wertvollste jemals versteigerte Gemälde des Franzosen. Zudem sei es das erste impressionistische Werk, das bei einer Auktion mehr als 100 Millionen Dollar eingebracht habe.
Sieben Bieter hatten sich damals acht Minuten lang einen Wettstreit um das Werk geliefert, bis der Preis auf die Rekordsumme gestiegen war. Das Bild ging schließlich an einen Mitbieter im Raum, der bislang anonym bleiben wollte. Kurz darauf wurde spekuliert, dass es sich dabei um Plattner handelt. Der hatte diese Gerüchte bislang nicht bestätigt.
Plattner ist Mitbegründer und Aufsichtsratchef des Softwareunternehmens SAP und gehört laut "Bilanz"-Magazin zu den zehn reichsten Deutschen.
Sotheby's hatte "Meules" zuvor lediglich auf 55 Millionen Dollar taxiert. Bei seiner letzten Auktion vor 33 Jahren war "Meules" noch für 2,53 Millionen an den Meistbietenden gegangen.