Ungewöhnliche Marketing-Aktion

Bielefeld gibt es nicht? Stadt will Beweise

Foto: Friso Gentsch/dpa
Foto: Friso Gentsch/dpa

Der Turm der ehemaligen Festungsanlage Sparrenburg ist ein Wahrzeichen der Stadt Bielefeld

Hartnäckig hält sich der Mythos, dass Bielefeld gar nicht existiert. Jetzt hat die Stadt eine Million versprochen, wenn das jemand beweisen kann 

Den Reflex kennt wohl jeder. Wenn jemand "Bielefeld" sagt, antwortet irgendwer anders "Gibt's doch gar nicht". Und dann folgt eine Diskussion, ob denn jemand der Anwesenden tatsächlich schon mal da war. Nun hat Bielefeld eine Million Euro Belohnung für den Beweis ausgesetzt, dass die Stadt wirklich nicht existiert. Die Marketing-Abteilung will damit der hartnäckigen Theorie öffentlichkeitswirksam ein Ende bereiten.

Vor 25 Jahren war im Internet ein satirisch gemeinter Text aufgetaucht, in dem behauptet wurde, die ostwestfälische Stadt existiere nicht. Der Witz wurde zum Selbstläufer. Nun stellte die Stadt  ihr PR-Gegenrezept vor - pünktlich zum Jubiläum der sogenannten Bielefeld-Verschwörung: "Wenn du beweisen kannst, dass es Bielefeld wirklich nicht gibt, gewinnst du 1 Million Euro", wirbt Bielefeld-Marketing auf der eigens eingerichteten Wettbewerbs-Homepage. Der Kreativität seien keine Grenzen gesetzt - "nur unumstößlich müssen die Perlen deiner Weisheit sein".

Gleichzeitig betonen die Macher der Aktion, man meine es durchaus ernst mit dem Millionengewinn, gehe aber zu 99,9 Prozent davon aus, jeden Beweis widerlegen zu können. "Ihr müsstet immerhin mal eben so das Zentrum einer der stärksten Wirtschaftsregionen Deutschlands 'verschwinden' lassen“, ist weiter zu lesen. Die Aktion scheint anzukommen. Auf Twitter finden sich unter dem Hashtag #Bielefeldmillion bereits zahlreiche Argumentationsversuche, der Hashtag lag zwischenzeitlich auf Platz eins der deutschen Twitter-Trends.