Virtuelle Körperzeichnungen: Auch in Deutschland beginnen die klassischen Auktionshäuser nun, NFTs anzubieten. Von Rekordhalter Beeple war allerdings nichts im Angebot, als am 30. November das Kölner Haus Van Ham zur ersten NFT-Auktion in Deutschland lud – und die Taxen lagen zwischen 5000 und 9000 Euro statt im Millionenbereich. Die klassischen Sammlerinnen und Sammler vorsichtig an die Blockchain-basierte Kunst heranzuführen war das Ziel der Auktion mit dem Titel "Virtually Real". Das Kölner Auktionshaus hat dafür mit dem Düsseldorfer Studio für Digitalität Rosy DX zusammengearbeitet, eine Art Agentur für Digitalisierung im Kulturbereich, der unter anderen der Düsseldorfer Kurator Alain Bieber und die Kuratorin Jasmin Grimm angehören. Sie haben neun Künstlerinnen und neun Künstler ausgewählt, die, allein oder im Duo, bereits bestehende oder auch extra geschaffene NFTs einlieferten. Darunter waren deutsche Künstler wie Olaf Breuning, Johanna Reich oder Tim Berresheim und internationale Namen wie Jonas Lund oder Sabrina Ratté. Damit der Kulturschock nicht allzu groß ist, waren viele der Werke hybrid, das heißt, das NFT wird durch ein physisches Werkteil ergänzt. Das Duo Banz & Bowinkel beispielsweise fügte seinen NFTs aus der "Bodypainting"-Serie einen Pigmentdruck hinzu, der mithilfe einer Augmented-Reality-App lebendig wird. Das NFT selbst hat eine durchaus komplizierte Genese: Die Bewegungen von Körperperformances im Atelier werden von einem Avatar als Flüssigkeiten in einen virtuellen Raum gemalt, dann wird das Bild mit Farben und Texturen gerendert.