Gründungschef des Jüdischen Museum wird 95

Bundespräsident würdigt Ex-Museumsdirektor Blumenthal 

W. Michael Blumenthal spricht 2015 im Jüdischen Museum zu den Gästen der Verleihung des Preises für Verständigung und Toleranz
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W. Michael Blumenthal spricht 2015 im Jüdischen Museum zu den Gästen der Verleihung des Preises für Verständigung und Toleranz

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den früheren Direktor des Jüdischen Museums in Berlin, W. Michael Blumenthal, zu dessen Geburtstag gewürdigt

Der ehemalige US-Finanzminister wird am Sonntag (3. Januar) 95 Jahre alt. "Meine guten Wünsche gelten einer Persönlichkeit, deren Biografie und Lebenswerk in beispielloser Weise für Verständigung und Toleranz stehen", teilte Steinmeier am Mittwoch mit. Berlin verdanke Blumenthal eines der wichtigsten Jüdischen Museen der Welt.

"Mit Ihrem großartigen Wirken als Gründungsdirektor haben Sie stets daran erinnert, was jüdisches Leben in unserem Land ausmacht", hieß es in der Mitteilung des Bundespräsidialamts.

"Bis heute ist es Ihnen ein Herzensanliegen, die Wachsamkeit der Menschen gegenüber Antisemitismus und Rechtsradikalismus zu stärken. Das ist und bleibt eine gerade für Deutschland herausragend wichtige Aufgabe", wird Steinmeier zitiert.

Blumenthal hatte während der NS-Zeit mit seiner Familie aus Deutschland fliehen müssen. In den USA war er später als Wirtschaftsprofessor und Politiker tätig. Von 1997 bis 2014 war er Direktor des Jüdischen Museums in Berlin.

Auch Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) würdigte Blumenthal am Mittwoch und bezeichnete das Museum in einer Mitteilung als "kulturellen Leuchtturm", der weit über die Stadtgrenzen Berlins hinausstrahle, der international Beachtung finde "als Ort der Begegnung, als Forum für Verständigung und Toleranz".