Auktion in London

Christie's versteigert letztes bekanntes Rembrandt-Porträtpaar

Lange verschollen, nun bald unter dem Hammer: Das Auktionshaus Christie's versteigert das letzte noch im Privatbesitz befindliche Porträtpaar des niederländischen Malers Rembrandt

Man sei stolz darauf, verkünden zu können, dass die beiden Porträts wiederentdeckt worden seien, schrieb das Londoner Auktionshaus Christie's am Montag. Die auf 5 bis 8 Millionen Pfund (etwa 5,7-9,2 Millionen Euro) geschätzten Porträts waren fast zwei Jahrhunderte lang nach ihrem Erwerb durch einen Vorfahren der heutigen Eigentümer bei Christie's verschollen und sollen nun am 6. Juli versteigert werden, wie es in der Pressemitteilung hieß.

Die von Rembrandt signierten und mit dem Datum 1635 versehenen kleinformatigen Bilder zeigten mit Jan Willemsz. van der Pluym (ca. 1565-1644) und Jaapgen Carels (1565-1640) zwei Verwandte des Künstlers, so das Auktionshaus. Es handele sich um intime Porträts, die einen einzigartigen Einblick in Rembrandts Tätigkeit als Maler in seinem engsten Kreis gäben. Sie sollen vom 10. bis 14. Juni zunächst in New York und vom 21. bis 24. Juni in Amsterdam zu sehen sein. Danach werden sie nach London zur Vorverkaufsausstellung im Rahmen der Classic Week vom 1. bis 6. Juli zurückkehren.

Die Bilder seien nach ihrem Erwerb vor fast zwei Jahrhunderten nicht mehr in der Öffentlichkeit zu sehen und auch der Wissenschaft unbekannt gewesen, hieß es weiter. Das Amsterdamer Rijksmuseum habe sie nach ihrer Wiederentdeckung umfassend wissenschaftlich untersucht und analysiert, so Christie's weiter. Das Rijksmuseum in Amsterdam teilte seinerseits auf Anfrage am Dienstag mit, es habe die Bilder kunsthistorisch und materialtechnisch untersucht. Die Ergebnisse unterstützten den Standpunkt von Christie's, die es Rembrandt zuschrieben, hieß es.