Sohn der Künstler-Legende

Claude Picasso stirbt mit 76 Jahren

Claude Ruiz Picasso, Sohn von Pablo Picasso und Francoise Gilot, kümmerte sich jahrzehntelang um den Nachlass seines berühmten Malervaters. Nun ist er in der Schweiz gestorben

Claude Ruiz Picasso war Fotograf, Grafiker und Filmemacher. Unter anderem arbeitete er als Assistent für Richard Avedon und fotografierte für Zeitschriften wie "Vogue", "Time Magazine" und "Life". Er und seine Schwester Paloma stammen aus Pablo Picassos außerehelicher Beziehung mit der Künstlerin Françoise Gilot, die im Juni mit 101 Jahren gestorben ist. Die beiden zogen in den 1970er-Jahren vor Gericht, um als Picassos Kinder anerkannt zu werden und wurden schließlich als legitime Erben benannt. Seitdem war Claude Picasso als Nachlassverwalter der Picasso Administration für die Authentifizierung und Lizensierung von Werken zuständig. Vor einigen Wochen hatte er dieses Amt an seine jüngere Schwester Paloma übergeben, die als Designerin arbeitet. 

Claude Picasso war unter anderem dafür verantwortlich, dass eine Reihe von Modellen der Autofirma Citroën in den 1990er- und 2000er-Jahren den Namen seines Vaters tragen durften. Das führte zu neuerlichen gerichtlichen Auseinandersetzungen zwischen den Nachfahren des Künstlers. Als bekennender Kommunist, so die Überzeugung einiger Familienmitglieder, hätte er eine solche kapitalistische Nutzung seines Namens niemals gutgeheißen. 

2011 wurde Claude Picasso für seine künstlerischen Leistungen und die Bewahrung des Erbes von Pablo Picasso zum Mitglied der französischen Ehrenlegion ernannt. Nun ist er im Alter von 76 Jahren nach Angaben seines Anwalts in der Schweiz gestorben. Er hinterlässt seine Ehefrau Sylvie Vautier Picasso und zwei Söhne.