Gamingstadt Karlsruhe

Daddeln erwünscht

Karlsruhe als Zentrum der Gamingbranche

Auch vermeintliche Spielereien wurden in Karlsruhe früh ernst genommen. Als 1989 das damalige Zentrum für Kunst und Medientechnologie, heute Zentrum für Kunst und Medien (ZKM), eröffnete, glaubte eine Mehrheit noch nicht an die Zukunftsfähigkeit digitaler Medien oder gar von hochkomplexen Videospielen. Heute sind Schlagworte wie Gamification so omnipräsent wie smarte Endgeräte, und der Spielemarkt zählt zu den umsatzstärksten Branchen nicht nur der Kreativwirtschaft.

Unter den wichtigen deutschen Standorten der Gamingbranche zählt Karlsruhe zu den kleineren Großstädten. Die Anziehungskraft der Stadt sollte man aber nicht unterschätzen: Mit Gameforge und FlareGames sind zwei der größten Spieleentwickler hier zu Hause, daneben zahlreiche kleinere und mittlere Studios sowie kreative Selbstständige.

Sie profitieren von der kollegialen Atmosphäre in der Stadt, ihrer Kompaktheit und der hervorragenden Infrastruktur, zu der auch die gezielte Wirtschaftsförderung zählt. Die Hochschule für Gestaltung sorgt für Nachwuchskräfte in Medienkunst, Ausstellungs- oder Produktdesign. Fachkongresse wie die bizplay, Branchentreffen und Gamingmessen gehören ebenso zu Karlsruhe wie der Verein RetroGames, der ein eigenes Museum mit bespielbaren Arcade-Spielautomaten betreibt.

Die ZKM-Sammlung wird um neue Spiele erweitert

Im ZKM nimmt man die Entwicklungen der Branche mit eigenen Ideen in den Blick. Die Sammlung des Hauses wird sukzessive um neue Spiele erweitert. Besonders künstlerische, experimentierfreudige wie auch politisch-diskursive Games finden sich darunter.

Selbst ganz junge Karlsruher werden hier schon zu Spieleentwicklern: "WTF – Wilfriede Till Freedom" heißt das Game, das Jugendliche 2016 in einem Workshop gemeinsam entwickelt haben. Story und Grafik inklusive. Eine charmante Neuinterpretation des Jump-’n’-Run-Formats mit futuristischen Hintergründen, die die jungen Entwickler der ZKM-Architektur abgeschaut haben.