Das Deutsche Historische Museum in Berlin (DHM) hat drei Fotoalben von Reisen durch damalige deutsche Kolonien des Bankiers und Politikers Bernhard Dernburg (1865-1937) in seine Sammlung aufgenommen. Die Alben enthalten rund 300 beschriftete Aufnahmen einer zwei Monate dauernden Reise des Bankiers und Politikers Bernhard Dernburg, wie das Museum am Dienstag mitteilte.
Die Reisen fanden in einer Phase der Neuordnung der deutschen Kolonialpolitik statt. Dernburg war von 1907 an Staatssekretär im damaligen Reichskolonialamt. In dieser Funktion bereiste er in den Jahren 1907 und 1908 die Kolonien Deutsch-Ostafrika, das die heutigen Länder Tansania, Burundi, Ruanda sowie Teile Mosambiks umfasste, Deutsch-Südwestafrika, heute Namibia, und das damals britische Südafrika. Begleitet wurde er dabei von Kolonialbeamten, Militärs, Journalisten und Vertretern der Wirtschaft.
Ziel der Reise war Profit für das Deutsche Reich durch steigende Exporte aus den Kolonien. "Letztlich dienten auch Dernburgs von seiner kaufmännischen Erfahrung geprägte Maßnahmen vor allem der ökonomischen Erschließung des deutschen Kolonialbesitzes", sagte Fritz Backhaus, Sammlungsdirektor des Museums.
Die Fotoalben seien "einmalige Dokumente zur deutschen Kolonialpolitik von hoher Aussagekraft und visueller Brillanz". Sie eigneten sich "hervorragend zur Auseinandersetzung mit der Geschichte des Kolonialismus und können zu einem tieferen Verständnis deutscher Geschichte und Gegenwart beitragen".