Kreuzworträtsel-Kunstwerk

Leihgeber René Block sieht gelassen auf Beschädigung

Foto: Philipp Külker
Foto: Philipp Külker

René Block am Freitagabend bei einer Eröffnung in der Galerie CFA in Berlin Charlottenburg

Der ehemalige Galerist René Block ist der Leihgeber des Kunstwerks von Arthur Köpcke, das im Nürnberger Neuen Museum von einer Seniorin bekritzelt wurde. Er sieht gelassen auf den Fall, betont aber, dass die Aktion der 91-Jährigen nichts mit Fluxus zu tun habe

"Ich bin zuversichtlich, dass das Werk repariert werden kann", sagte der 74-Jährige gegenüber Monopol. Ähnlich äußerte sich eine Sprecherin des Neuen Museums Nürnberg in der Münchner Zeitung "tz" (Samstagsausgabe). Das Werk des Fluxus-Künstlers Arthur Köpcke ist mit 80 000 Euro versichert.

Block sei vom Museum über den Vorfall informiert worden. Am Mittwoch hatte eine 91-jährige Besucherin mit einem Kugelschreiber das auf dem Bild dargestellte Kreuzworträtsel mit Lösungswörtern versehen.

Die ehemalige Zahnärztin sagte der "Süddeutschen Zeitung" (Samstagsausgabe), sie habe sich den Kuli zum Ausfüllen erst ausleihen müssen. "Ich war ja der festen Überzeugung, dass das im Sinne des Künstlers ist, was ich da mache."

René Block widerspricht: "Man ist dadurch kein Künstler, wenn man das Kreuzworträtsel ausfüllt, da man nichts weiterentwickelt. Die Besucherin hat Fluxus missverstanden." In Reaktionen auf den Fall hieß es immer wieder, die Besucherin habe mit ihrer Aktion den Fluxus-Begriff konsequent weitergeführt. Die in den 60er-Jahren entstandene Bewegung forderte die Aufhebung der Grenze zwischen Kunst und Leben.

Das Bild habe an der Wand gehangen. Man habe den Schaden aus versicherungstechnischen Gründen zur Anzeige bringen müssen. Dennoch wünscht sich Block, dass auch er noch mit 91 Jahren ins Museum gehen kann. "Und etwas Gutes hat der Fall: Noch nie wurde so viel über Arthur Köpcke geschrieben."