Düsseldorf

Galerist Hans Mayer gestorben

Er brachte den Deutschen Andy Warhol nahe und ließ Bands wie The Who bei Ausstellungen spielen – Hans Mayer hat als Galerist einiges gewagt. Jetzt ist er mit 82 Jahren gestorben

Schon beim allerersten Kölner Kunstmarkt 1967, dem Vorläufer der Art Cologne, war Hans Mayer dabei. Geboren 1940 in Ulm, hatte Mayer schon mit 25 Jahren den Job in einem Designladen gegen eine eigene Galerie getauscht, erst in einem ehemaligen Sarglager in Esslingen, dann in Krefeld. 

"Ich habe in den 60ern gesagt, dass die Kunst einmal einen Stellenwert einnehmen wird wie der Sport", sagte Mayer 2015 im Monopol-Interview. "Es ist eigentlich ein noch größeres Spektakel geworden, als wir es uns vorstellten. Wie sehr sich das heute auch in langen Reihen von Nullen ausdrückt, konnte damals allerdings keiner von uns ahnen." Seit 1971 betrieb er seine Galerie am Grabbeplatz in Düsseldorf, Max Bill richtete ihm die Räume ein, die er mit einer Warhol-Ausstellung eröffnete.

Um Neoexpressionisten und Neue Wilde hat Mayer immer einen Bogen gemacht, seine Liebe galt den Konstruktivisten, der konkreten Kunst, später der Pop-Art. Joseph Beuys und Tony Cragg, Sol LeWitt und Robert Longo stehen auf seiner Künsterliste. Mayer war einer der wichtigsten Vermittler von US-Gegenwartskunst in Deutschland. So lernten sich einst bei einem seiner Abendessen Beuys und Warhol kennen. 2015 erhielt er als ein "Solitär der deutschen Galerien-Szene" den Art-Cologne-Preis.

Seit 2020 hat die Galerie gemeinsam mit der von Mayers Sohn gegründeten Galerie Max Mayer ihren Sitz im Schmela Haus in Düsseldorf, dem ehemaligen Haus des Galeristen Alfred Schmela (1918-1980), das heute der Kunstsammlung NRW gehört.

Wie die Galerie am Dienstag mitteilte, ist Hans Mayer am letzten Tag des Jahres 2022 gestorben. Er wurde 82 Jahre alt.