Gedenktafel für Lotte Laserstein

Späte Ehre

Gedenktafel für Lotte Laserstein in der Jenaer Straße in Berlin 
Foto: Saskia Trebing

Gedenktafel für Lotte Laserstein in der Jenaer Straße in Berlin 

Die lange vergessene Malerin Lotte Laserstein bekommt auch in ihrer ehemaligen Heimatstadt einen Erinnerungsort. An ihrem Wohnhaus im Bayerischen Viertel in Berlin hängt nun eine Gedenktafel für die Kunst-Pionierin der Weimarer Republik

In Berlin erinnert jetzt eine Gedenktafel an die deutsch-schwedische Malerin Lotte Laserstein (1898-1993), die für viele Menschen eine der großen Kunst-Wiederentdeckungen der vergangenen Jahre ist. Die Tafel wurde in dieser Woche an ihrem ehemaligen Wohnhaus in der Jenaer Straße 3 im Stadtteil Wilmersdorf angebracht, wie die Senatsverwaltung für Kultur mitteilte. Eine feierliche Enthüllung gab es wegen der Corona-Pandemie nicht.

Laserstein-Ausstellungen waren kürzlich in der Berlinischen Galerie und im Städel Museum in Frankfurt/Main zu sehen. Die Malerin gilt heute als eine der wichtigsten Künstlerinnen der Weimarer Republik. Sie war eine der ersten Frauen, die in den 20er-Jahren an der Kunstakademie in Berlin studierte und 1937 vor den Nationalsozialisten nach Schweden floh, wo sie eine Malschule gründete. Lotte Laserstein war zu Lebzeiten durchaus bekannt und erfolgreich, vor allem mit ihren sinnlichen Darstellungen von selbstbewussten Frauen. Erst mit den Ausstellungen der vergangenen Jahre wurde jedoch ihre Rolle in der Kunstgeschichte angemessen gewürdigt und ihr Werk einem größeren Publikum bekannt. Inzwischen befinden sich zwei wichtige Werke in Sammlungen ihrer ehemaligen Heimatstadt Berlin. Die Berlinische Galerie kaufte 2019 das Porträt "Dame mit roter Baskenmütze" von ca. 1931, das monumentale Gemälde "Abend über Potsdam" gehört der Neuen Nationalgalerie.