Mahnung vor den Nationalsozialisten

Lenbachhaus erwirbt zwei Anti-Hitler-Zeichnungen von George Grosz

Der Künstler George Grosz warnte bereits Anfang der 1930er-Jahre vor den Gefahren des Nationalsozialismus. Nun hat das Münchner Lenbachhaus zwei Werke aus dieser Zeit angekauft

Die Städtische Galerie im Lenbachhaus hat zwei Werke des Künstlers George Grosz (1893-1959) erworben. Bislang sei der Künstler nicht in der Sammlung vertreten gewesen, teilte das Lenbachhaus am Dienstag in München mit. Die Zeichnung und das Aquarell sollen ab Herbst kommenden Jahres zu sehen sein, im Rahmen einer Ausstellung zu Künstlern der 1920er- bis 1950er-Jahre.

Die satirischen und karikierenden Kunstwerke tragen beide den Titel "Heil Hitler" und waren bereits 2015 Teil einer Ausstellung im NS-Dokumentationszentrum. Sowohl die Tuschfederzeichnung aus dem Jahr 1930 als auch das vier Jahre später entstandene Aquarell gehörten nach Angaben des Museums zu einer Reihe von politischen Arbeiten des Künstlers und spiegelten die Gefahren des Nationalsozialismus wider. Grosz floh 1933 vor den Nationalsozialisten aus Deutschland und emigrierte in die USA.

Damals sah Grosz sich der Mitteilung zufolge als Warner und Aufklärer. 1954 habe er jedoch die Wirkung seiner Werke angezweifelt: "Ich merkte, dass auf meine Zeichnungen einfach nicht gehört wurde. Meine Warnung war sozusagen eine Warnung in den Wind gewesen".