Art Basel schließt Galerie Eigen + Art aus

Gerd Harry Lybke: „Ich bin schockiert“

Wenn in den letzten Jahren Berichte über die Kunstmesse Art Basel und ihren Ableger in Miami erschienen, konnte der Leser sich relativ sicher sein, dass darin auch die Galerie Eigen + Art erwähnt wird. Die 1983 gegründete Galerie mit Sitz in Leipzig und Berlin hat entschieden zum Aufstieg der Neuen Leipziger Schule beigetragen, die nicht nur mit ihrem prominentesten Vertreter Neo Rauch Spitzenpreise auf dem Kunstmarkt erzielt, gerade auch in den USA. Und so konnte man denn lesen, was diese oder jene Arbeit kosten sollte oder welcher Prominente sich für welches Werk interessiert. Umso überraschender kommt nun die Meldung, dass die Galerie für die kommende Ausgabe der Art Basel nicht zugelassen ist.

„Ich bin schockiert“, sagt Galerist Gerd Harry Lybke gegenüber Monopol. Und kündigt Widerstand an: „Ich habe mich nie gefügt. Ich habe mich schon in der DDR gewehrt und tue das auch jetzt.“

Die teilnehmenden Galerien werden von einer Jury festgelegt. In diesem Jahr setzt sie sich aus sechs Juroren von sechs verschiedenen Galerien zusammen: Tim Neuger von der Galerie Neugerriemschneider, Claes Nordenhake von der Galerie Nordenhake, Jochen Meyer von der Galerie Meyer Riegger, Eva Presenhuber von der Galerie Presenhuber, David Juda von Annely Juda Fine Art sowie Xavier Hufkens.

In ihrem Schreiben an die Galerie teilte die Art Basel keine näheren Gründe für die Ablehnung mit. Ganz sachlich heißt es darin: “Da wir nur über limitierte Ausstellungsfläche verfügen, ist Ihre Galerie leider nicht unter den anfangs ausgesuchten Galerien, die an der Art 42 Basel teilnehmen.“

„Diese Entscheidung wurde offensichtlich nicht auf der Grundlage einer künstlerischen Beurteilung gefällt“, heißt es nun von Eigen + Art. Einen Platz auf der Nachrückerliste kommt für Lybke nicht in Frage: „Die teilnehmenden Galerien finden sich schon auf der Website der Art Basel, damit ist es öffentlich, dass ich nicht ausgewählt worden bin.“

Die Art Basel lehnte heute eine Stellungnahme ab: „Wir kommentieren grundsätzlich keine Entscheidungen des Auswahlkomitees“, sagte Sprecherin Maike Cruse zu Monopol.