Landesamt-Entscheidung

Glockenspiel an Potsdamer Garnisonkirche nun Denkmal

Das Glockenspiel der Garnisonkirche
Foto: Paul Zinken/dpa

Das Glockenspiel der Garnisonkirche

Das Glockenspiel nahe dem historischen Standort der Potsdamer Garnisonkirche steht nun auf der Brandenburger Denkmalliste

Als freistehendes, großdimensioniertes Objekt im öffentlichen Raum komme ihm eine städtebauliche Bedeutung zu, begründete das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum seine Entscheidung in einer Mitteilung.

Es müsse als eigenständiges Denkmal der jüngeren Zeitgeschichte gesehen und bewertet werden, auch wenn es im historischen Kontext der Geschichte der Garnisonkirche stehe, hieß es. Die Feststellung seines Denkmalwertes bedeute keine Aussage zum Vorhaben des Wiederaufbaus der Garnisonkirche.

Das historische Glockenspiel wurde 1945 zerstört. Im Auftrag einer privaten Initiative wurde der Nachbau in den 1980er-Jahren im Westen gefertigt. Er sollte im Falle einer Wiedervereinigung Deutschlands Potsdam geschenkt und später im wiederaufgebauten Kirchenbau installiert werden. Seit 1991 steht es am heutigen Standort.

Gegen den Wiederaufbau der Garnisonkirche wenden sich mehrere - darunter auch christliche - Initiativen. Die Gegner sehen in dem historischen Bau ein Symbol des Militarismus und einen Treffpunkt rechtsnationaler Bewegungen in den 1920er und 1930er Jahren. Sie erinnern auch an den "Tag von Potsdam", als am 21. März 1933 Reichspräsident Hindenburg dem neuen Reichskanzler Hitler vor der Kirche die Hand reichte.