Umstrittene Auktion

Grütters: Eine Million für Ankauf des "Dresdner Mars"

Foto: dpa
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Ein Mitarbeiter des Londoner Auktionshauses Sotheby's präsentiert den "Dresdner Mars" von Giambologna (1529-1608)

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) will die Versteigerung einer wertvollen Mars-Skulptur aus der Kunstsammlung der Bayer AG Leverkusen (NRW) in letzter Minute verhindern

Sie stelle für den Ankauf eine Million Euro aus ihrem Etat zur Verfügung, sagte sie der dpa am Montag in Berlin. Weitere Gelder hätten unter anderem die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) angekündigt. Dafür würden die einzelnen Museen des Verbunds in den beiden kommenden Jahren völlig auf ihren Ankaufsetat verzichten.

"Die Bayer AG sollte sich wirklich schämen, dass sie ein solch national wichtiges Kunstwerk zum Höchstpreis versteigern wollte, statt es den Dresdnern zu überlassen- zumal sie es selbst einst geschenkt bekommen hat", so Grütters. "Für einen so erfolgreichen und prosperierenden Konzern wären das Peanuts. Er sollte sich seiner gesamtgesellschaftlichen Verantwortung für Deutschland klarwerden."

Bayer wollte die Bronzestatuette "The Dresden Mars" von Giambologna (1529-1608) bei der Londoner Auktion von Sotheby's am 4. Juli versteigern lassen. Das hatte für Proteste in der Kunstwelt gesorgt. Grütters sagte, der Fall zeige erneut ein "echtes Behördenversagen" in Nordrhein-Westfalen. Schon nach den früheren Regeln zur Ausfuhr von Kulturgütern hätten 2015 bei den Verantwortlichen der damaligen Regierung von Hannelore Kraft (SPD) alle Alarmglocken schrillen müssen.