Attacke auf Berliner Museumsinsel

Grütters fordert Bericht zur Sicherheit in Berliner Museen

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Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien, in ihrem Büro im Bundeskanzleramt

Nach der Beschädigung der Kunstwerke auf der Berliner Museumsinsel hat Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) Aufklärung in Sachen Sicherheit gefordert

Die Staatlichen Museen zu Berlin müssten sich erneut Fragen nach ihren Sicherheitsvorkehrungen stellen lassen, erklärte Grütters am Mittwoch. "Ich habe daher den Präsidenten umgehend gebeten, dem Stiftungsrat dazu einen umfassenden Bericht vorzulegen. Es ist zu klären, wie diese vielen Beschädigungen unbemerkt vonstattengehen konnten und wie solche Angriffe in Zukunft verhindert werden sollen."

Die vorsätzliche Beschädigung der Kunstwerke verurteile sie aufs Schärfste. Sie richten sich laut Grütters "auch gegen künstlerische Ausdrucksformen, gegen unser aller Kulturerbe, gegen zivile Formen der Auseinandersetzung und so gegen Grundsätze unseres demokratischen Selbstverständnisses". Neben der reinen Sachbeschädigung zeige sich bei solchen Angriffen immer auch eine tiefe Verachtung gegenüber Kunstwerken und kulturellen Leistungen insgesamt. "Es gibt berechtigte Hoffnung, dass die entstandenen Schäden beseitigt werden können."

Die Staatsministerin wurde demnach vom Stiftungspräsidenten Hermann Parzinger am 6. Oktober über die Anschläge informiert. "Aus ermittlungstaktischen Gründen und in Abstimmung mit der Polizei hat die Stiftung jedoch zunächst von einer Information der Öffentlichkeit abgesehen", heißt es weiter.

Der Fall wurde durch Berichte der "Zeit" und des Deutschlandfunks bekannt, er soll sich am 3. Oktober abgespielt haben. Laut den Medienberichten geht es um 70 Objekte im Pergamonmuseum, dem Neuen Museum, der Alten Nationalgalerie und an anderen Standorten. Sie seien mit einer öligen Flüssigkeit bespritzt worden. Bereits 2017 wurde die Museumsinsel zum Tatort: Damals wurde eine riesige Goldmünze gestohlen.