Restitution

Hamburg gibt erste Benin-Bronzen an Nigeria zurück - Drittel bleibt

Exakt 179 von britischen Soldaten geraubte Kunstobjekte aus dem ehemaligen Königreich Benin befinden sich noch in Hamburg. Jetzt werden die ersten der wertvollen Kunstwerke zurückgegeben. Ihr Wert wird auf rund 60 Millionen Euro geschätzt

Die Stadt Hamburg will in der nächsten Woche die ersten Benin-Bronzen an die Republik Nigeria zurückgeben. Die ersten drei von insgesamt 179 Bronzen aus dem ehemaligen Königreich Benin sollen am Freitag an Vertreter der Republik Nigeria überreicht werden, wie die Kulturbehörde am Freitag in Hamburg mitteilte.

Zuvor wird im Rathaus der Vertrag zur vollständigen Eigentumsübertragung und zur Rückgabe unterzeichnet. Zudem sei vereinbart worden, dass zwei Drittel der Kunstschätze in der nächsten Zukunft zurückgegeben werden. Ein Drittel der Objekte kann die Stadt Hamburg als Leihgaben behalten und weiterhin in ihren Museen ausstellen.

Die Bronzen, die ab dem 13. Jahrhundert angefertigt wurden, schmückten den Herrscherpalast des Königreichs Benin, dessen Gebiet heute zu Nigeria gehört. Etwa 1100 der kunstvollen Objekte und Bronzen sind in rund 20 deutschen Museen zu finden. Sie stammen größtenteils aus den britischen Plünderungen des Jahres 1897.

In diesem Sommer hatten sich die Bundesrepublik und Nigeria auf einen Weg zur Rückführung der geraubten Objekte geeinigt. Allein die 179 Kunstschätze in Hamburg haben einen geschätzten Wert von fast 60 Milionen Euro.