Personalie

Hamburger Kunsthallenchef herrscht künftig über preußische Schlösser

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Christoph Martin Vogtherr, Direktor der Hamburger Kunsthalle

Sanssouci, Neues Palais und Schloss Charlottenburg: Der neue Generaldirektor der Schlösserstiftung hat mit viel Geschichte zu tun. Doch seinen Blick wird er in die Zukunft richten müssen

Der Direktor der Hamburger Kunsthalle Christoph Martin Vogtherr wird neuer Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. In nichtöffentlicher Sitzung habe der Stiftungsrat über die Personalie entschieden, teilte das Brandenburger Kulturministerium am Donnerstag mit. Die Stelle ist vakant, weil der bisherige Generaldirektor Hartmut Dorgerloh im Sommer zum Generalintendanten des Humboldt Forums Berlin berufen wurde. Er hatte das Amt 15 Jahre inne. Für seine Nachfolge gab es 30 Bewerber.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) erklärte, Vogtherr habe als Direktor der Hamburger Kunsthalle bewiesen, dass er mit wissenschaftlicher Forschung ebenso vertraut sei wie mit den Anforderungen an eine moderne besucherfreundliche Kultureinrichtung. Zudem habe er sich als Führungspersönlichkeit bewährt. Damit sei die Stiftung an ihrer Spitze für die Herausforderungen der Zukunft bestens aufgestellt, so Grütters.

Vogtherr ist seit 2016 Direktor der Hamburger Kunsthalle, in der Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart ausgestellt wird. Davor war der 53-Jährige fünf Jahre lang Direktor der Wallace Collection in London. Vogtherr studierte unter anderem Kunstgeschichte und Klassische Archäologie in Berlin, Heidelberg und Cambridge.

Der neue Job ist für Vogtherr auch eine Rückkehr an eine einstige Wirkungsstätte: Von 1998 bis 2007 war er bereits Gemäldekustos bei der Schlösserstiftung. Voraussichtlich zum 1. Januar 2019 wird Vogtherr die Arbeit in seinem Büro nahe dem Schloss Sanssouci aufnehmen, das von Preußenkönig Friedrich II. (1712-1786) erbaut wurde.

Zur Stiftung Preußische Schlösser und Gärten gehören 30 Schlösser und Gebäude aus dem 17. bis 20. Jahrhundert sowie rund 800 Hektar Parkanlagen. Sie wird gemeinsam vom Bund und den beiden Ländern Berlin und Brandenburg finanziert.

Eine besondere finanzielle Herausforderung stellen die Restaurierung und die Sanierung der historischen Bauten und Kunstschätze dar. Seit diesem Jahr bis 2030 läuft ein neues Investitionsprogramm. 400 Millionen Euro kommen dafür vom Bund sowie von Berlin und Brandenburg.