Paris

Suche nach Standort für Terror-Mahnmal von Jeff Koons geht weiter

Foto: dpa
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"Tulpenstrauß" ("Tulips") von Jeff Koons in Bilbao. Für Paris plant der US-Künstler eine ähnliche Skulptur

Nach den Pariser Terroranschlägen von 2015 versprach Jeff Koons der Stadt eine monumentale Tulpenskulptur im Gedenken an die Opfer. Viel wurde um dieses Mahmmal gestritten. Nun soll die Standort-Frage endlich geklärt werden

Am Wochenende besichtigen Christophe Girard, der Kulturbeauftragten der Stadt, und Jeff Koons drei Orte im 8., 16. und 11. Bezirk. "Koons ist sicher ein kontrovers­er Künstler. Jedoch ist er auch eine wichtige Figur der zeitgenössischen Kunst", sagte Girard mit Blick auf die Vorwürfe, dass er Künstler mit dem geplanten Mahnmal lediglich Selbst-PR betreibe.  

Einer der Standorte, die in Frage kommen, befindet sich in den Champs-Elysées-Gärten, nahe dem Petit Palais und der US-Botschaft. Ein weiterer liegt in der Umgebung des Bataclan, das Ziel der Anschläge im November 2015 war. Unwahrscheinlicher ist hingegen, dass die Wahl auf dem "Place des Étas-Unis" im 16. Pariser Arrondissement fällt­­. Vor Ende des Jahres solle der finale Standort feststehen, so Girard.

Dass nun ein weniger prominenter Platz als der ursprünglich geplante vor dem Palais de Tokyo für die Skulptur aus Stahl und Bronze gefunden werden soll, dürfte die Gegner von "Bouquet of Tulips" etwas besänftigen, ebenso die Entscheidung, die Kosten an französische und amerikanische Mäzene abzugeben. In einem offenen Brief an die Zeitschrift "Libération" hatten Kulturschaffende Koons als einen "brillianten und erfindungsreicher Kreativen in den 80er-Jahren" bezeichnet, seither habe er sich aber "in ein Symbol verwandelt für Industrie-Kunst, die spektakulär und spekulativ ist."

Das Kunstwerk sollte eine Hand mit einem bunten Strauß Blumen darstellen, ähnlich seiner "Tulip"-Serie und angelehnt an die Freiheitsstatue, die einst als Zeichen der französisch-amerikanischen Freundschaft in New York aufgebaut wurde. Die Gelder für das über 30 Tonnen schwere und 3,5 Millionen Euro teure Mahnmal sollten ursprünglich aus dem "Fonds de Paris" kommen.