Kulturzentrum in Whangārei

Hundertwasser-Haus öffnet in Neuseeland

Das neue Kulturzentrum nach Hundertwasser-Skizzen in Whangārei, Neuseeland
Foto: Tessa Paton

Das neue Kulturzentrum nach Hundertwasser-Skizzen in Whangārei, Neuseeland

Friedensreich Hundertwasser ist einer der berühmtesten Österreicher. Doch der Maler und Architekt lebte auch in Neuseeland. Jetzt wurde in dem Inselstaat ein Hundertwasser-Haus eröffnet

Nach jahrzehntelangem Hin und Her ist in Neuseeland nun ein Kunstzentrum nach Skizzen des im Jahr 2000 verstorbenen österreichischen Malers und Architekten Friedensreich Hundertwasser eingeweiht worden. Der Bau im typisch bunt-verspielten Stil Hundertwassers in Whangārei im Norden der Nordinsel beherbergt eine Ausstellung mit seinen Werken sowie Neuseelands erste öffentliche Galerie für zeitgenössische Maori-Kunst, die Wairau Maori Art Gallery. Premierministerin Jacinda Ardern bezeichnete das Zentrum in einer Videobotschaft als eine "wunderschöne Hommage" an den Künstler.

Hundertwasser war 1983 neuseeländischer Staatsbürger geworden und wohnte in der Region Northland, deren Verwaltungssitz sich in Whangārei befindet. In dem nahe gelegenen Ort Kawakawa stehen die von ihm geschaffenen bunten öffentlichen Toiletten - das letzte Gebäude, das er mit seinen eigenen Händen gebaut hatte.

Die Skizzen für das Kunstzentrum mit Garten auf dem Dach, einem Türmchen mit goldener Zwiebelkuppel und leuchtend bunter, kurviger Fassade hatte Hundertwasser selbst gefertigt. Laut der Hundertwasser-Website war er 1993 vom Bezirksrat Whangārei - vertreten durch Bürgermeister Stan Semenoff - eingeladen worden, das Gebäude einer Kunstgalerie zu gestalten. Doch ein jahrzehntelanges Hin und Her um Genehmigung, Finanzierung und andere Fragen wie die Einbeziehung eines dort bereits bestehenden Gebäudes verzögerten das umgerechnet gut 20 Millionen Euro teure Projekt.

Die Besucher haben Zugang zu dem bewaldeten Dach und der acht Meter hohen goldenen Kuppel. "Ich habe keinen Zweifel daran, dass es ein bedeutender Anziehungspunkt für Menschen von allen Inseln Neuseelands und - da wir unsere Grenzen vorsichtig wieder öffnen - auch für internationale Besucher sein wird", sagte Ardern weiter. Die Geschäftsführerin des Hundertwasser Art Centre, Kathleen Drumm, bezeichnete die neue Attraktion als ein kulturelles Reiseziel von Weltklasse.