Monopol-Podcast "Kunst und Leben"

Isaac Julien und die Neuerfindung des Kinos

Von seinen Anfängen als Filmemacher in den 80ern bis zu seinen jüngsten Filminstallationen, in denen Tanz, Musik, Malerei und Skulptur zusammenfließen, hat Isaac Julien eine unverwechselbare visuelle Sprache entwickelt. Im Podcast "Kunst und Leben" würdigen wir das Werk des Briten

In seinen Werken, vor allem Videos und Installationen, arbeitet Isaac Julien häufig die Geschichte aus einer Schwarzen Perspektive auf und setzt sich mit historischen Figuren auseinander, die sich in Emanzipationsbewegungen engagiert haben. Sein Film "Looking for Langston", der zum Durchbruch verholfen hat. ist ein gutes Beispiel dafür. Darin beschäftigt er sich mit Langston Hughes, der ein wichtiger Vertreter der Harlem Renaissance war, einer Kultur- und Denkströmung im New York der 1920er- und 1930er-Jahre. Aus dieser Bewegung gingen neben dem in Juliens Titel genannten Autor auch W.E.B. Du Bois, Nella Larsen, Louis Armstrong oder Josephine Baker hervor. "Das ist ein Film, der mit vielen freien künstlerischen Mitteln ganz frei erzählt wird - in schwarz-weiß - sehr elegant", sagt Filmkritiker Daniel Kothenschulte. "Er hat ein Pathos wie aus den 30er-Jahren und viel Musik. Ein zauberhafter Film, der einen wirklich hineingezogen hat in eine mir völlig unbekannte Welt."

Kothenschulte hat Isaac Julien für Monopol in seinem Studio in London getroffen. In dieser Folge des Monopol-Podcasts "Kunst und Leben" spricht er mit Moderatorin Aileen Wrozyna über seine Begegnungen mit dem Filmemacher. "Für mich ist sein Werk eine Einladung, Dinge kennenzulernen, die man vielleicht immer schon gerne bei sich haben wollte, aber nicht im Bewusstsein hatte", sagt Kothenschulte im Podcast.

Zuletzt hat sich Isaac Julien für sein Werk "Once again … (Statues never die)" mit kolonialer Raubkunst beschäftigt. In dem Werk erzählt er unter anderem die Geschichten des Kritikers Alain LeRoy Locke und des Kunstsammlers Albert C. Barnes, eine Arbeit, die ab September auch in der Retrospektive "What Freedom Is To Me" in der Kunstsammlung NRW zu sehen sein wird.

"Kunst und Leben" ist ein Podcast für Kunst und Kultur in Kooperation mit Detektor FM. Monopol-Redakteurinnen und Redakteure sprechen zweimal im Monat über alles, was die Kunstwelt bewegt, schauen hinter die Kulissen, lassen Kuratorinnen und Künstler zu Wort kommen und erfahren Exklusives zu ihren Arbeiten und Perspektiven.

Die aktuelle Folge des Monopol-Podcasts über Isaac Julien können Sie hier direkt hören: