Das Kabinett von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni verabschiedete am Donnerstagabend ein entsprechendes Dekret, das auf Vorschlag des Kulturministeriums die Errichtung und Konzeption eines "Nationalmuseums der Schoah" vorsieht. Zehn Millionen Euro will der italienische Staat laut Medienberichten in das Projekt investieren. Das Museum soll dazu beitragen, die "Erinnerung an die Tragödie der Schoah lebendig und präsent zu halten", hieß es in einer Mitteilung.
Es wird schon lange über ein solches Projekt gesprochen, die ersten Planungen liegen Jahre zurück. Wie die italienische Tageszeitung "Corriere della Sera" berichtete, habe die Stadt bereits vor Jahren ein Areal in der Villa Torlonia - einem Park im Nordosten Roms - erworben. Dort befindet sich auch die ehemalige Sommerresidenz des faschistischen Diktators Benito Mussolini.
Nach jahrelangem Stillstand in der Causa wird es nun konkret. "Ein Schoah-Museum gibt es in allen großen Hauptstädten Europas, und ich hielt es für richtig, dass es auch in unserem Land realisiert wird", sagte Kulturminister Gennaro Sangiuliano.
Die Wahl Roms als Standort sei in doppelter Hinsicht symbolisch: Als Hauptstadt Italiens und Sitz einer der ältesten jüdischen Gemeinden Europas sei die Stadt prädestiniert dafür. Auch die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Roms, Ruth Dureghello, zeigte sich laut einer Mitteilung glücklich über das Vorhaben und dankte der Regierung für ihre "konkrete Aufmerksamkeit für das Thema Erinnerung".