43 Meter Höhe

Neue Christus-Statue in Brasilien: Jesus von Encantado überragt den von Rio

In der Kleinstadt Encantado in Brasilien bauen zwei Künstler an einer neuen monumentalen Christusstatue. Sie wird rund fünf Meter höher sein als der berühmte "Christo Redentor" in Rio de Janeiro

Die monumentale Christusstatue zwischen Rios Bergen und dem Meer war lange Zeit die größte in ganz Brasilien. Nun entsteht in Encantado ein größeres Exemplar und soll den Ort im Taquari-Tal für Touristen attraktiver machen. Der weltberühmten Christus-Statue von Rio de Janeiro erwächst zum 90-jährigen Bestehen Konkurrenz im eigenen Land - was für einen freundschaftlichen Disput zwischen den Bürgermeistern der beiden Christus-Städte sorgt.

"Eine größere Statue zu bauen ist einfach, ich will sehen, dass jemand diese Aussicht hat", schrieb Rios Bürgermeister Eduardo Paes auf Twitter, nachdem bekannt geworden war, dass der im Bau befindlichen Statue in Encantado im Süden Brasiliens die Arme angebracht wurden.

Paes postete ein Foto mit dem atemberaubenden Blick von dem Corcovado-Berg, auf dem die Christus-Statue in Rio steht und ihre Arme ausbreitet. Vor der Corona-Pandemie wurde das Wahrzeichen der Stadt täglich von Tausenden Touristen besucht.

Konzipiert von Vater und Sohn

Der "Cristo Protetor" (Christus der Beschützer) in der bisher wenig bekannten Kleinstadt Encantado soll inklusive Sockel 43 Meter hoch und damit fünf Meter höher als der "Cristo Redentor" (Christus der Erlöser) in Rio werden.

"Rio de Janeiro ist immer noch wunderschön, die ganze Welt weiß das bereits. Kommt jetzt alle und lernt die Schönheiten von Encantado und dem Taquari-Tal kennen", antwortete Jonas Calvi, Bürgermeister von Encantado im Bundesstaat Rio Grande do Sul. Paes nahm die Einladung an und kündigte an, für die Ende des Jahres geplante Eröffnung bereitzustehen. Während der Christus von Rio im Oktober 1921 eingeweiht wurde, begann der Bau der Statue in Encantado im Juli 2019.

Sie wurde von den Künstlern Genésio Gomes Moura und Markus Moura, Vater und Sohn, konzipiert, um wie in Rio Touristen anzuziehen. Ein Aufzug soll die Besucher im Inneren der Figur zu einer Aussichtsplattform auf Höhe der Brust bringen, von wo sie einen Blick über das Tal haben. Die Spannweite der Arme beträgt 36 Meter. Die Baukosten betragen laut Medien rund 300.000 Euro, die die Vereinigung der Freunde Christi allein aus Spendengeldern aufbringen will.