Baden-Württemberg

Kabinett gibt grünes Licht für Rückgabe von Kulturgütern an Namibia

Foto: Dominik Drasdow/Linden Museum Stuttgart/dpa
Foto: Dominik Drasdow/Linden Museum Stuttgart/dpa
Die Familienbibel von Hendrik Witbooi

Baden-Württemberg gibt zwei in der Kolonialzeit geraubte Gegenstände an Namibia zurück

Dabei handelt es sich um eine Bibel und eine Peitsche des namibischen Nationalhelden Hendrik Witbooi, die beide im Linden-Museum in Stuttgart lagern. Das Kabinett gab am Dienstag in Stuttgart grünes Licht für die Pläne. Allerdings wird es keine generelle haushaltsrechtliche Ermächtigungsgrundlage für die Rückgabe von Kulturgütern aus der Kolonialzeit geben, obwohl Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) sie angestrebt hatte. Die CDU hat Bedenken und ihre Zustimmung verweigert.

Die Rückgabe der Witbooi-Bibel und der Peitsche seien ein bedeutendes Signal und ein wichtiger Schritt im Prozess der Versöhnung, sagte Kretschmann. Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) sagte: "Für Namibia ist die Bibel von höchster symbolischer und historischer Bedeutung." Es sei mit dem afrikanischen Staat vereinbart, dass sie Ende Februar zurückgegeben werde. Die Familie Witboois sei einverstanden damit, dass sie an die Regierung gegeben werde. Bereits 2013 hatte Namibia um die Rückgabe gebeten.

Bauer ist der Meinung, dass das Land Baden-Württemberg eine generelle haushaltsrechtliche Ermächtigungsgrundlage für die Rückgabe von Kulturgütern aus der Kolonialzeit braucht. Dies wäre dann auch ein stärkeres politisches Signal, erklärte sie. Die CDU meint, dass das Land so eine Grundlage gar nicht schaffen kann, sondern der Bund zuständig ist, weil es auch um außenpolitische Wirkungen geht. In der grün-schwarzen Koalition will man zu dem Thema weiter verhandeln. Bauer: "Ich bin mir sicher, wir werden zu einer Regelung kommen."