Neugestaltung durch Koolhaas' Büro OMA

Berliner Kaufhaus des Westens bekommt Glasdach

Das traditionsreiche Berliner Kaufhaus des Westens soll umgebaut werden. Pläne des niederländischen Architekturbüros OMA, dem Rem Koolhaas vorsteht, sehen neue Treppenhäuser und ein Glasdach mit Blick auf die Tauentzienstraße vor

In den kommenden sechs bis sieben Jahren soll sich das Kaufhaus des Westens (KaDeWe) grundlegend verändern. Baubeginn soll schon im April sein. "Die Beschleunigung globaler wirtschaftlicher Verlagerungen und die Herausforderungen der digitalen Revolution machen das KaDeWe in seiner jetzigen Verfassung obsolet", schreiben die Architekten über ihr Projekt. Um das größte Kaufhaus Europas im 21. Jahrhundert zu verorten, möchten sie das Gebäude in vier Sektionen mit jeweils eigenem Eingang unterteilen.

Jeder Teil soll sich an eine bestimmte Zielgruppe richten. Die "vier Kaufhäuser unter einem Dach" unterscheiden sich dann unter anderem durch unterschiedlich gestaltete Treppenhäuser voneinander. Der Restaurantbereich mit "Wintergarten" im siebenten Stock wird durch ein Panorama-Glas ersetzt, dass sich über die gesamte Fassade zieht. In dieser Etage münden alle Treppenhäuser. Außerdem führt von hier aus eine letzte Treppe in eine Glaskuppel, von der aus sich dann ein weitläufiger Blick über Berlin erschließt. Der Entwurf von OMA sieht auch Fahrstühle an der Fassade vor, die das Glasgeschoss direkt mit der Straße verbinden.

Das von Rem Koolhaas gegründete Architekturbüro unterhält Dependancen in Rotterdam, Hongkong, New York, Peking, Doha und Dubai. Projektleiter in Berlin wird Alex de Jong, der seit 2000 für OMA arbeitet. Er verantwortete bereits den populären Umbau der Kohlenwäsche in Essen, die in einen Standort für das Ruhrmuseum und für "Metaform" verwandelt wurde. Das neue KaDeWe-Konzept entwickelten unter anderem Rem Koolhaas und sein Partner Ippolito Pestellini Laparelli.

Das Kaufhaus des Westens wurde 1907 am Kurfürstendamm in Berlin gebaut und veränderte sich im Laufe des 20. Jahrhunderts stark. Zuletzt wurde kurz nach der Wende eine Glaskuppel in die Fassade integriert.