Probleme mit Versicherung

Karlsruher Perser-Schau wegen Iran-Konflikt abgesagt

Das Schloss Karlsruhe (Baden-Württemberg), in dem auch das Badische Landesmuseum untergebracht ist
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Das Schloss Karlsruhe (Baden-Württemberg), in dem auch das Badische Landesmuseum untergebracht ist

Das Badische Landesmuseum muss eine für den Herbst geplante große Perser-Schau wegen des Iran-Konfliktes absagen. Eigentlich wollte das Haus mit der Ausstellung ein Zeichen zur Verständigung setzen

"Wir müssen sie stoppen - wir bekommen unsere Objekte nicht versichert", sagte Museumsdirektor Eckart Köhne am Donnerstag anlässlich der Jahrespressekonferenz im Karlsruher Schloss. Für Köhne, der zugleich Präsident des Deutschen Museumsbundes ist, ist das besonders schmerzlich: Gerade angesichts der angespannten politischen Beziehungen hätten die Museen als Botschafter ihrer Länder ein Zeichen setzen können.

Für die im Oktober geplante Schau "Die Perser - Am Hof der Großkönige" hätte das Landesmuseum rund 200 kostbare Leihgaben aus iranischen Museen aus dem 6. bis 4. Jahrhundert vor Christus bekommen, darunter Gold- und Silbergefäße sowie zahlreiche Keramiken. Die Karlsruher wollten im Gegenzug für eine Ausstellung in Teheran eigene Antiken aus dem Mittelmeerraum verleihen. Es wäre der erste direkte Austausch eines deutschen Museums mit einer iranischen Kulturstätte gewesen, so Köhne. Einen solchen gab es ihm zufolge bislang nur mit wenigen europäischen Museen, darunter mit dem Louvre in Paris und dem Victoria and Albert Museum in London.

Allein die Karlsruher Objekte hätten für einen zweistelligen Millionen-Betrag versichert werden müssen. Doch angesichts der aktuellen Sicherheitslage habe sich kein Versicherer gefunden, der das Risiko tragen wollte, sagte Köhne. Er betonte aber: "Sobald sich die Lage gebessert hat, werden wir sofort wieder dort sein und es anschieben."