Charity-Projekt

Künstler verkaufen Editionen für marokkanische Erdbeben-Opfer

Nach dem verheerenden Erdbeben in Marokko haben Kunstschaffende ein Spendenprojekt ins Leben gerufen, um den Betroffenen zu helfen

Ein Erdbeben mit der Stärke 6,8 auf der Richter-Skala in Marokko am 8. September hat bislang rund 3000 Tote gefordert, über 5000 Menschen sind verletzt, und zahlreiche Dörfer sind immer noch von der Versorgung abgeschnitten. Schätzungen gehen von 300.000 vom Erdbeben betroffenen Personen aus.

Auf Initiative des Designers Ismail Elaaddioui, der Herausgeberin und Autorin Samira Larouci und dem Fotografen Anass Ouaziz hat sich eine Gruppe aus 26 marokkanischen Künstlerinnen und Künstler gebildet, um Spenden für die Opfer der Katastrophe zu sammeln. Unter dem Projekttitel Artists For Morocco verkaufen die Kunstschaffenden ihre Prints für jeweils 125 Euro. Alle eingenommenen Spenden werden auf zwei gemeinnützige Organisationen aufgeteilt. Einerseits das Amal Women’s Training Center, eine in Marrakesch ansässige gemeinnützige Organisation, die Verpflegung in abgeschnittene Orte bringt, und die Rif Tribes Foundation, die ebenfalls Verpflegung und Erste Hilfe in abgelegene Dörfer bringt, die bislang noch nicht erreicht wurden.

Das Erdbeben, das stärkste in der Geschichte Marokkos, hat auch im kulturellen Erbe des Landes Spuren hinterlassen. In Marrakesch sind Teile der Altstadt Medina, seit 1985 Unesco-Weltkulturerbe, zerstört worden. Auch ein Abschnitt der mittelalterlichen Sandsteinmauer und das wichtigste Wahrzeichen der Stadt, die Koutoubia-Moschee aus dem 12. Jahrhundert, "Spitze von Marrakesch" genannt, sind stark beschädigt worden.