Konferenz in Nürnberg

Kulturbündnis "Die Vielen" plant neue Aktionstage für 2020

Aktion des Kulturbündnisses "Die Vielen" vor dem Neuen Museum in Nürnberg 
Foto: Michael Lyra

Aktion des Kulturbündnisses "Die Vielen" vor dem Neuen Museum in Nürnberg 

In Nürnberg fand am Wochenende eine große Versammlung des Aktionsbündnisses "Die Vielen" statt. Im kommenden Jahr soll der 75. Jahrestag des Kriegsendes genutzt werden, um die Gesellschaft von morgen zu feiern 

Das teilten "Die Vielen" in einer Abschlusserklärung ihres Treffens im Neuen Museum in Nürnberg mit. Dort waren 200 Kulturschaffende zusammen gekommen, um in Vorträgen und Diskussionen über Strategien zur Verteidigung der Kunst gegen Rechts und zur Stärkung der Kulturszene als offene und demokratische Räume zu beraten. Gesprochen haben unter anderem Amelie Deuflhard (Künslerische Leiterin Kampnagel Hamburg), Kathrin Röggla (Vizepräsidentin der Berliner Akademie der Künste) und Ludwig Haugk (Chefdramaturg Maxim Gorki Theater). 

Im kommenden Jahr soll unter anderem der 75. Jahrestag des Weltkriegs-Endes genutzt werden, um nach den "Glänzenden Demonstrationen" von 2019 wieder große Aktionen im öffentlichen Raum zu veranstalten. Am 8. und 9. Mai (Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus  beziehungsweise Europatag der Europäischen Union) sollen "Gänzende Aktionstage" in mehreren deutschen Regionen stattfinden. Diese beiden Daten sollen so als "Gedenktage für die Gesellschaft von morgen" etablieren werden.

Öffnung nach innen

Ziel des Bündnisses, das sich 2018 als Antwort auf das Erstarken des Rechtspopulismus in Deutschland formiert hat, ist es laut der Erklärung, ein "Gegenbild zu den düsteren Bedrohungsszenarien von rechts" sichtbar zu machen. "Es gilt, die Kunstfreiheit als unveräußerliches Recht in einer demokratischen Gesellschaft zu verteidigen, die Verankerung der Kulturorte in der Zivilgesellschaft zu stärken und ein solidarisches Netzwerk untereinander kontinuierlich zu festigen." 

Dazu gehört laut den "Vielen" auch, die Kulturinstitutionen nach innen zu öffnen und immer wieder zu fragen, wo auch hier Ausgrenzung stattfindet. "Erst wenn der Raum einer solchen Öffnung wirklich entsteht, wird es für andere, mithin möglichst viele andere, überhaupt möglich, sich einzubringen, sich zu positionieren, teilzunehmen und Teil zu haben."

Das Bündnis "Die Vielen" besteht aus Kulturinstitutionen, die sich in regionalen Erklärungen zusammengeschlossen haben. Inzwischen existieren deutschlandweit ca. 30 dieser Verbände.