London

Kunsthändler Nahmad gesteht Gewalt gegen Freundin

Der Londoner Kunsthändler Joseph Nahmad hat gestanden, dass er seine Freundin mehrmals angegriffen hat

Der 31-Jährige soll Georgia Barry im vergangenen Oktober und im März in seiner Londoner Wohnung verletzt haben, laut Anklage der Staatsanwaltschaft durch "beträchtliche Schläge" und indem er ihren Kopf gegen die Wand gestoßen habe. Nahmad hat am Dienstag beide Angriffe gestanden, aber einen weiteren Angriff in einem Londoner Club geleugnet.

In einem von "The Art Newspaper" zitiertem Statement beschreibt Nahmad sein Verhältnis zu Barry als "einvernehmlich" und "liebevoll", die Beziehung soll aber "toxisch" geworden sein. Der Kunsthändler ist bis zum nächsten Verhandlungstag am 2. September gegen Kaution auf freiem Fuß. Bis dahin wird ein psychiatrisches Gutachten erstellt.

Joseph Nahmad betreibt seit 2016 die Galerie Nahmad Projects im Londoner Stadtteil Mayfair. Er ist Spross einer Bankiers- und Kunsthändlerdynastie, die ursprünglich aus dem syrischen Aleppo stammt und über einen unermesslichen Bestand verfügt. In den 60er-Jahren begannen Josephs Vater Ezra Nahmad und dessen Bruder David Nahmad Stücke der klassischen Moderne mit großem Gewinn von Paris nach Mailand zu verkaufen und legten die Grundlage für ihre sagenhafte Händlerkarriere. Die Familie agiert auf dem Sekundärmarkt und wickelt ihre Geschäfte größtenteils über Auktionshäuser ab, abgesehen von den Galerien in London und New York.

Joseph Nahmads Cousin, der den gleichen Namen trägt wie er, betreibt die Galerie Nahmad Contemporary in New York. Ein anderer New Yorker Cousin, Helly Nahmad, wurde 2014 wegen Geldwäsche und Geschäfte mit illegalem Glücksspiel zu einem Jahr Gefängnis verurteilt.