Personalie

Mannheimer Kunsthallen-Chefin wechselt wohl nach Weimar

Die Mannheimer Kunsthallen-Chefin Ulrike Lorenz wird aller Voraussicht nach im kommenden Jahr als erste Frau an die Spitze der Klassik Stiftung Weimar wechseln

Thüringens Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) werde sie an diesem Dienstag als einzige Kandidatin dem Stiftungsrat vorschlagen, sagte eine Sprecherin der Thüringer Staatskanzlei am Montag in Erfurt.

Der Mannheimer Gemeinderat hatte den Vertrag von Lorenz erst im Frühjahr für weitere fünf Jahre verlängert. Die gebürtige Thüringerin würde im Falle eines Zuschlags im Sommer 2019 die Nachfolge des langjährigen Präsidenten Hellmut Seemann (64) antreten. Seine Amtszeit läuft noch bis Ende Juli 2019. Die Stiftung gilt als zweitgrößte Kulturstiftung - nach der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.

Lorenz, 1963 in Gera geboren, hatte sich nach Angaben der Sprecherin gegen mehrere Kandidaten durchgesetzt, die eine Findungskommission angesprochen hatte. Die Mittfünfzigerin, die in Leipzig Kulturwissenschaft und Archäologie studiert hat, leitet die Kunsthalle seit 2009. Sie verantwortete den 70 Millionen Euro teuren Neubau. Zuvor hatte sie das Kunstforum Ostdeutsche Galerie in Regensburg geführt. Lorenz selbst dementierte den Wechsel nicht, verwies aber auf die noch ausstehende Entscheidung.

Die Klassik Stiftung Weimar umfasst mehr als 20 Museen, Schlösser, historische Häuser und Parks sowie Sammlungen der Literatur und Kunst. Elf Liegenschaften sind als Teil des "Klassischen Weimars" in der Liste des Weltkulturerbes der Unesco aufgeführt. Lorenz wäre im Fall ihrer Wahl auch für das Bauhaus-Museum, das im kommenden April eröffnen soll, sowie für die Sanierung des Stadtschlosses und des Wohnhauses des Dichters Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) in Weimar zuständig.