Medienschau

"Das Stichwort 'Artwashing' höre ich natürlich oft"

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Kuratorin Ute Meta Bauer über ihre Biennale in Saudi-Arabien, eine Harry-Kane-Statue verstaubt im Depot und beim "Dune"-Dreh wurden Menschen vor Hitze ohnmächtig: Das ist unsere Presseschau am Mittwoch

Biennale

"Das Stichwort 'Artwashing' höre ich natürlich oft", sagt Kuratorin Ute Meta Bauer, die gerade in Saudi-Arabien die Diriyah Contemporary Art Biennale eröffnet, im SZ-Gespräch mit Moritz Baumstieger. "Aber dies untergräbt die Arbeit von Künstlerinnen und Künstlern, die hier seit Langem praktizieren. Die Kunst im Land repräsentiert ein jahrhundertealtes kulturelles Erbe." Nach ihrer Erfahrung war dann mehr möglich in dem autoritär geführten Land, als gedacht: "Natürlich frage ich mich: Was können wir wagen, wo kann es hingehen? Und teils hätte ich nicht gedacht, dass wir so viel machen können - als wir zum Beispiel eine iranische Künstlerin einladen wollten, dachte ich zunächst: Oh, das geht sicher nicht. Ging aber doch, ohne Probleme." Ein Monopol-Interview mit Ute Meta Bauer lesen Sie hier

Fotografie

Wolkenkratzer, verstopfte Straßen, markante Brücken in New York: Fotograf Andreas Feininger musste während des Nationalsozialismus aus Deutschland emigrieren. In den USA fand er nicht nur eine neue Heimat, sondern auch ikonische Motive. Der Deutschlandfunk erinnert zum 25. Todestag an den "Mann, der unser Bild von New York prägte".

Lottermann & Fuentes haben Luisa Neubauer auf der Berlinale fotografiert. Die Klimaaktivistin postete das Foto, auf dem sie mit der Regisseurin Laura Fischer zu sehen ist, mit einem Zitat der Feministin Emma Goldman: "It’s not our revolution if we can’t dance".


Skulptur

Der Satiriker Uwe Becker hat in seiner Kolumne "Begrabt mein Herz in Wuppertal" in der "Westdeutschen Zeitung" eine Idee, was mit der Bronzestatue "Pallas Athene" von Arno Breker geschehen soll, die jetzt - mit künstlerischer Kommentierung - ans Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium zurückkehren wird. Er würde sie lieber an Viktor Orbán verkaufen. "Natürlich würde ich dem ungarischen Hardliner auch erzählen, dass Hitler 1944 veranlasste, Breker in die Gottbegnadeten-Liste aufzunehmen, das würde dem Despoten bestimmt äußerst gut gefallen. Dass Arno Breker am Ende von Historikern, die es gut mit ihm meinten, nur als Mitläufer eingestuft wurde, würde ich verschweigen, da es Orbán eher irritieren könnte, und er dann anzweifelt, ob Breker ein überzeugter Nazi war."

Eine Statue des Fußballstars Harry Kane liegt seit Jahren in einem Depot im Londoner Vorort Chingford - ohne je das Licht der Öffentlichkeit erblickt zu haben. Einem "Guardian"-Bericht zufolge, wurde sie 2019 von der Londoner Gemeinde, in dem der spätere Bayern-München-Spieler und Kapitän der englischen Nationalmannschaft aufgewachsen ist, in Auftrag gegeben und im darauffolgenden Jahr für 7.200 Pfund fertiggestellt. Ein konservativer Stadtrat hatte versucht, die Kane-Statue, die den Lokalhelden auf einer Bank sitzend darstellt, in einer U-Bahn-Station aufzustellen, doch dieser Vorschlag wurde von der Londoner Verkehrsgesellschaft mit der Begründung abgelehnt, dass sie von rivalisierenden Fußballfans angegriffen werden könnte. Nun werden andere Standorte geprüft.

Film

US-Schauspieler Austin Butler hatte in seiner ersten Drehwoche des Films "Dune: Teil 2" mit großer Hitze von bis zu 43 Grad zu kämpfen. "Es war wie in einer Mikrowelle", erzählte der 32-Jährige, der im zweiten Teil von Denis Villeneuves Science-Fiction-Spektakel den kahlköpfigen Schurken Feyd-Rautha spielt, dem US-Magazin "Entertainment Weekly". "Es gab Leute, die wegen eines Hitzeschlags ohnmächtig wurden." Bei den Dreharbeiten habe er eine Glatzenkappe getragen. Die "Dune"-Filme wurden unter anderem in einer jordanischen Wüste und in Abu Dhabi gedreht. Auch Regisseur Villeneuve sprach von einem "körperlich sehr anstrengenden" Dreh unter "sehr harten Bedingungen". "Mein erster Gedanke war, beide Filme hintereinander zu drehen, aber jetzt denke ich, dass ich dabei gestorben wäre." Die positive Reaktion auf den ersten Teil sei für ihn außerdem "ein Schub an positiver Energie, um wieder in die Wüste zu gehen" gewesen. Am 29. Februar kommt "Dune: Teil 2" in die deutschen Kinos.

Schauspielerin Leonie Benesch hat sich während der Schulzeit als Außenseiterin gefühlt. "Ich war immer die Neue und selbst an der Waldorfschule das Öko-Kind", sagt sie in der Printausgabe "Zeit", die morgen erscheint. Wegen des Berufs ihres Vaters sei sie häufig umgezogen. "Meine jüngeren Brüder und ich trugen Secondhand-Klamotten, bevor das cool war", sagte Benesch. Außerdem sei sie wegen ihrer roten Haare gehänselt worden. "Es tat weh. Ich weiß noch, wie ich dachte: Irgendwann werdet ihr es bereuen." Irgendwann werde sie berühmt sein. Das Gesellschaftsdrama "Das Lehrerzimmer" von Regisseur Ilker Catak mit Benesch in der Hauptrolle hat Chancen auf einen Oscar in der Kategorie "Bester Internationaler Film". Der Film erzählt von einem Konflikt an einer Schule, der aus dem Ruder läuft.