Privatisierung der Spielbanken

Minister: Westspiel-Kunst wird nicht verkauft

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Ein Roulette-Tisch im Spielcasino Hohensyburg. Das Land Nordrhein-Westfalen will sich von dem seit geraumer Zeit mit Problemen kämpfenden Casinobetreiber Westspiel trennen. Das NRW-Kabinett berät am 8. Mai über einen Grundsatzbeschluss zum Verkauf der Westspiel-Spielbanken an private Eigentümer.

Die wertvolle Kunstsammlung des Casino-Betreibers Westspiel soll im Fall der Privatisierung der Spielbanken nicht verkauft werden

"Die Kunst wird nicht mitverkauft", sagte der nordrhein-westfälische Finanzminister Lutz Lienenkämper (CDU) am Donnerstag im Haushaltsausschuss des Landtags. Die Exponate sollten der Öffentlichkeit in NRW zugänglich gemacht werden. Das NRW-Kabinett berät am 8. Mai über einen Grundsatzbeschluss zum Verkauf der Westspiel-Spielbanken an private Eigentümer.

Die wertvollsten Kunstwerke aus dem Westspiel-Bestand sind allerdings schon weg: 2014 waren zwei Siebdrucke von Andy Warhol, die einst im Aachener Casino hingen, für umgerechnet 120 Millionen Euro in New York versteigert worden. Dies hatte bundesweit Proteste der Kulturszene ausgelöst. Alleinige Gesellschafterin von Westspiel ist die landeseigene NRW.Bank.

Im Besitz von Westspiel sind noch insgesamt gut 200 Kunstwerke, darunter zehn "Marilyn Monroe"-Siebdrucke auf Papier von Warhol, ein Nagelrelief von Günther Uecker, Arbeiten von Otto Piene, Salvador Dalí, Fernando Botero oder Robert Indiana.

Die parteilose NRW-Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen hatte bereits 2017 angekündigt, die teilweise in Depots gelagerte Westspiel-Kunst in NRW-Museen holen zu wollen. Dass noch einmal Kunst aus indirektem Landesbesitz verkauft werden könnte, hatte sie ausgeschlossen.