Ein bisschen schön waren die Pandemie-Zeiten doch. Zumindest für jene privilegierte Menschen, die irgendeine Art von Bürojob hatten und von zu Hause aus ihrer Lohnarbeit oder Berufung nachgehen konnten. Ich hatte zumindest diese berüchtigten Online-Lesungen in Pyjama-Hose, nach denen ich meinen Laptop einfach zuklappen und ins Bettchen steigen konnte. Herrlich war das. Musste ich mir doch keine Gedanken machen, wie ich am nächsten Tag vom niedersächsischen Meppen zu meiner investigativen Recherche in Passau mit der Bahn kommen kann oder vielleicht nicht. Schön.
Mittlerweile hat sich die Tele-Arbeit wieder auf das normale Maß eingependelt. Die unqualifizierten Chefs rufen ihre Mitarbeitenden zurück in die stickigen Büros, weil sie gerne Arbeitnehmende horten. Familien- oder lebensfreundlich ist das nicht, aber im Kapitalismus zählt ja zu oft das, was der Chef mutmaßlich besser weiß. So oder so haben die Meeting-Plattformen, die ja oft nicht gut funktionieren, die Arbeitswelt nachhaltig verändert.
Weiterhin gibt es auch jene Online-Meetings, die niemand braucht – und das schreibe ich hier mit einem großen Hintergedanken auf. Alle sollen das lesen, jedes Meeting zumindest überdenken, im Zweifelsfall gar nicht erst einberufen. Ich bin mittlerweile so abgebrüht, dass ich diese harten Sätze sehr diplomatisch und passiv-aggressiv in jene Mail tippe, in der ich eigentlich freudig zu einem dieser überflüssigen Meetings zusagen soll.
Das obligatorische Meeting
"Hallo und danke Ihnen für Ihre Antwort. Also aus meiner Sicht ist alles klar. Ich zumindest habe keine offenen Fragen, und gerne können Sie mir Ihre Nachfragen per Mail schicken, falls Sie welche haben sollten. Falls ein Meeting aus Ihrer Sicht weiterhin nötig sein sollte, können wir das natürlich gerne einrichten. Mit freundlichen Grüßen ..."
Meist lautet die Antwort, dass es eigentlich keine Nachfragen gibt, ein Meeting doch nicht nötig sei und ich habe somit allen eine Stunde Lebenszeit gespart. Schön. Aber nicht jedes Meeting kann ich abwenden, und einige ergeben dann doch großen Sinn. Ich gebe es zu.
Um diese sinnvollen Meetings noch angenehmer zu gestalten, habe ich mir neulich einen großen Mango-Lassi gemixt. Das geht ganz einfach und erfrischt besonders im Sommer Seele und Gehirn. Ein Lassi nimmt in Deutschland aber viel Zeit in Anspruch, die typisch unreifen Mangos im Supermarkt brauchen zwischen ein und zwei Wochen zum nachreifen. Irgendwann war die Frucht auf meiner Küchenzeile aber rot, saftig und süß, ready um verarbeitet zu werden: Die Mango schälen, das Fruchtfleisch würfeln und in einen Standmixer geben. Ein hoher Behälter und ein Stabmixer erledigen den Job auch. 2 EL Zitronensaft, 200 ml homogenisierte Kokosmilch und 250 g griechischen Naturjoghurt hinzugeben und gut durchmixen. Man kann auch vegane Joghurtalternativen nutzen, dann ist das Getränk bekanntermaßen vegan. Oben drauf kam bei mir ein Hauch Zitronenabrieb. Mit Eiswürfeln serviert lässt sich sogar ein überflüssiges Meeting so gut durchhalten.