Umbau im Louvre

"Mona Lisa" kehrt zurück nach Hause

Nach drei Monaten hängt die "Mona Lisa" wieder an ihrem Stammplatz im Louvre. Ein neues Ticket-System soll außerdem den Besucherandrang besser kontrollieren

Das berühmteste Gemälde des Louvres in Paris ist nach einer kurzen Sommerpause wieder heimgekehrt. Die letzten Monate hatte Leonardo da Vincis "Mona Lisa" an einem Ersatzort in der "Galerie Médicis" verbracht. Währenddessen hat sich in ihrem Heim, der "Salle des États", einiges getan: die ehemals blassgelben Wände wurden nachtblau gestrichen, um das Bild besser zur Geltung zu bringen. Außerdem soll der Besucher die geheimnisvoll lächelnde Dame durch eine neue, entspiegelte Vitrine nun noch besser bestaunen können.

Gemütlicher soll das neue Heim nicht nur für die "Mona Lisa" sein, sondern auch für die, die sie sehen wollen; die temporäre Umpositionierung des Gemäldes hatte in den letzten Monaten für ein regelrechtes Chaos in den Hallen des Louvre gesorgt. Tourguides berichten von ewig langen Warteschlangen außerhalb des Ausstellungsraumes. Um da Vincis Meisterwerk nur kurz betrachten zu können, hätten Besucher knapp zwei Stunden warten müssen. Auf "TripAdvisor" zeigen sich diese dementsprechend entrüstet über die Zustände im Louvre: in dem viel zu kleinen Raum, in dem die "Mona Lisa" den Sommer über wohnte, wäre man wie eine Horde zusammengepfercht worden und vom Sicherheitspersonal grob zur Seite geschoben worden, sobald man sich länger als fünf Minuten vor dem Bild aufhielt. Dass das Gemälde an seinen alten Platz zurückkehrt, wurde aus Sicht vieler Besucher also Zeit.

Und auch Angestellte und Security waren durch die chaotischen Bedingungen zunehmend unzufrieden mit den Arbeitsbedingungen. Ein neues Besuchersystem für das meistbesuchteste Museum der Welt - rund 30.000-50.000 Besucher zählt das Pariser Kunstmuseum jeden Tag - wird nun also dringender benötigt als je zuvor.

Jeder soll einen besonderen Moment mit der "Mona Lisa" haben

Um solch ein Chaos in der renovierten Gallerie zu vermeiden, gibt es ein neues System um den Besucherandrang zu kontrollieren. Es werde zwei Warteschlangen geben, die den Besuchern erlauben werden, ohne Massendrängeln so nah wie möglich an das Gemälde heranzutreten. So könne jeder einzelne einen besonderen Moment mit der "Mona Lisa" haben, erzählte ein Angestellter des Louvre. Außerdem ist bis Ende 2019 ein neues Ticket-System mit zeitlich begrenzten Karten geplant - ein Besucher verbringt durchschnittlich nämlich nur 50 Sekunden vor dem Bild -, um die Situation für alle noch komfortabler zu machen.

Wie genau dieses System aussehen soll, ist noch unklar. Die Umgestaltungen im Louvre und vor allem das neue Prinzip der Warteschlangen scheinen sich aber jetzt schon gelohnt zu haben: laut dem "British Telegraph" habe sich die Situation direkt am ersten Tag nach der Positionierung der "Mona Lisa" am ursprünglichen Hängungsort trotz hoher Besucherzahlen deutlich gebessert.