Monopol-Podcast

"Das Virus zwingt uns zu einer Notlandung"

Zwei Musiker protestieren in Schwerin für mehr Unterstützung für freie Künstlerinnen und Künstler
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Zwei Musiker protestieren in Schwerin für mehr Unterstützung für freie Künstlerinnen und Künstler

Corona trifft die Kunstwelt hart. Welche Hilfen brauchen Künstlerinnen und Künstler jetzt? Wie funktioniert eine kosmopolitische Kunstwelt ohne Reisen? Und was bewegt Alexander Kluge in der Krise?

Im Kulturbereich arbeiten viele Menschen ohnehin in prekären Verhältnissen. Sie haben ein so geringes Einkommen, dass nichts für Rücklagen übrig bleibt. Diese Menschen trifft die Krise jetzt natürlich auch besonders hart.

Die Hilfspakete, die bisher verabschiedet wurden, treffen die Lebenswirklichkeit dieser Menschen kaum: Zum Beispiel können beim Bundesprogramm nur betriebliche Ausgaben wie Mieten und Leasing geltend gemacht werden, nicht aber Honorare oder Lebenshaltungskosten. Im Diskurs wird immer wieder darauf verwiesen, Kunstschaffende könnten ja Hartz IV beantragen. Zoë Claire Miller hält das nicht für eine Alternative. Sie ist selbst Künstlerin und Sprecherin beim Berufsverband Bildender Künstler*innen Berlin

An internationale Kunstmessen und Biennalen ist im Moment nicht zu denken. Dabei sind sie sonst wichtige Treffen der längst kosmopolitischen Kunstszene. Die derzeitigen Beschränkungen werfen eine Frage auf, die auch im Monopol-Podcast bereits Thema war: Ist es angesichts des Klimawandels überhaupt noch vertretbar, wenn zu Biennalen Menschen und Kunstwerke regelmäßig um die halbe Welt fliegen? Im Podcast spricht der Kurator Daniel Birnbaum über Alternativen. Er hat selbst schon Biennalen auf der ganzen Welt kuratiert und widmet sich inzwischen mit "Acute Art" der digitalen Vermittlung von Kunst.

Außerdem kommt in dieser Folge der Filmemacher Alexander Kluge zu Wort, einer der großen Intellektuellen unserer Zeit. In seinen Filmen und Schriften hat er sich immer wieder mit Krieg und Naturkatastrophen beschäftigt. Im Skype-Gespräch mit Monopol-Redakteur Daniel Völzke zieht der 88-Jährige auch Parallelen zu seinen Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg. Als 13-Jähriger erlebte er die Zerstörung seines Geburtsorts Halberstadt.