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Mosaik aus dem 5. Jahrhundert in römischer Villa in England entdeckt

Ein Archäologe legt ein Mosaik frei, das bei Ausgrabungsarbeiten des National Trust an einer römischen Villa in Chedworth entdeckt wurde
Foto: National Trust/PA Media/dpa

Ein Archäologe legt ein Mosaik frei, das bei Ausgrabungsarbeiten des National Trust an einer römischen Villa in Chedworth entdeckt wurde

Zum ersten Mal haben Forscher in Großbritannien ein Mosaik aus dem 5. Jahrhundert entdeckt. Das Setzbild im englischen Chedworth belegt, dass sich der romanisierte Lebensstil auch nach dem Abzug der Römer gehalten hat

Bisher waren Historiker davon ausgegangen, dass im "dunklen Zeitalter" (Dark Ages) alle römischen Städte und Villen verlassen und dem Verfall preisgegeben worden seien. Das Mosaik in Chedworth sei der Beweis, dass der Rückgang von Kultur nach dem Ende des römischen Britannien langsamer vonstatten gegangen sei als gedacht, sagt der Archäologe Martin Papworth von der Denkmalpflegestiftung National Trust. "Die Schaffung eines neuen Raums und die Verlegung eines neuen Bodens deuten auf Wohlstand hin und dass sich die Mosaikindustrie 50 Jahre länger fortgesetzt hat als bisher bekannt."

Eine Radiokohlenstoffdatierung habe ergeben, dass eine Mauer, die das Mosaik begrenzt, spätestens 424 gebaut worden sei, hieß es weiter am Donnerstag. Das Bild selbst sei eindeutig erst danach gesetzt worden. Es handelt sich um ein kompliziertes Design mit einer Reihe von Kreisen, die alternierend mit Blumen gefüllt sind, Knoten bilden den Rand.

Bei der Villa, rund 155 Kilometer nordwestlich von London, handelt es sich um eines der größten und am besten erhaltenen römischen Häuser in Großbritannien. Rund um das nahe gelegene Cirencester, Ende des 4. Jahrhunderts die zweitgrößte römische Stadt in Britannien nach London, wurden bereits mehrere teils reich verzierte Villen entdeckt.