In Estland hat die Nominierung der Kandidaten für die Präsidentenwahl am 30. August begonnen. Als erster Bewerber um das höchste Staatsamt in dem baltischen EU- und Nato-Land wurde Alar Karis nominiert, wie die Wahlkommission in Tallinn mitteilte. Der Direktor des Estnischen Nationalmuseums geht für die Regierungskoalition ins Rennen, die aus der wirtschaftsliberalen Reformpartei und der linksgerichtete Zentrumspartei besteht. Die beiden Parteien sind die zwei führenden politischen Kräfte Estlands - sie halten 59 der 101 Sitze in der Volksvertretung Riigikogu.
In Estland wird das Staatsoberhaupt mit weitgehend repräsentativen Aufgaben durch das Parlament bestimmt. Die Parteien können bis zum Abend des 28. August offiziell ihre Kandidaten nominieren. Für die Wahl ist eine Zweidrittelmehrheit von 68 der 101 Abgeordneten erforderlich.
Amtierendes Staatsoberhaupt in Estland in Kersti Kaljulaid. In Umfragen befürwortet die Bevölkerung eine mögliche zweite fünfjährige Amtszeit der 51 Jahre alten Präsidentin. Auch Kaljulaid zeigte sich bereit dafür. Doch sie hat bislang noch keine ausreichende Unterstützung im Parlament.