Für 750.000 Euro

Neo Rauchs umstrittener "Anbräuner" bei Golf-Gala versteigert

Auf einer Benfizauktion in Leipzig wurde Neo Rauchs Gemälde "Der Anbräuner" für eine Dreiviertel Million Euro versteigert. Das Bild zeigt mutmaßlich den Kritiker Wolfgang Ullrich, wie er mit seinen Exkrementen malt

Ersteigert hat das Bild nach Angaben der Veranstalter der Berliner Immobilienunternehmer Christoph Gröner, der 750.000 Euro für das 150 mal 120 Zentimeter große Gemälde bezahlte. Die Versteigerung war Teil der "GRK-Golf-Charity-Gala" bei Leipzig, deren Erlös für wohltätige Zwecke gespendet werden soll.

"Der Anbräuner" hatte für Aufsehen gesorgt, weil das Bild als Karikatur des Kunstkritikers Wolfgang Ullrich gelesen wurde. Der hatte Neo Rauch in einem Artikel in der "Zeit" vorgeworfen, in seiner Kunst Motive neurechten Denkens zu verwenden. Darauf antwortete Rauch, ebenfalls in der "Zeit" mit dem besagten Gemälde, das einen Mann zeigt, der mit seinen eigenen Exkrementen malt und das Bild im Bild mit den Initialien W.U. signiert. Auf dem Gemälde sind außerdem zwei hitlerähnliche Figuren zu erkennen, neben dem Abort liegen Zeitungen als Klopapier bereit.

Der Käufer Christoph Gröner kündigte an, das Bild im Foyer seines "Vereins für den gesunden Menschverstand" aufzuhängen, der im September gegründet werden soll.

Einen Kommentar, warum Neo Rauch beim "Anbräuner" als Karikaturist versagt hat, lesen Sie hier. Einen weiteren Essay zum inszenierten Außenseitertum von Neo Rauch finden Sie hier.